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-   -   Tieferlegung 996 mit Federn gefährlich ? (http://78.47.139.25/showthread.php?t=7695)

Emmi 17.06.2003 07:55

Tieferlegung 996 mit Federn gefährlich ?
 
Hallo,
ich möchte meinen 996er um ca 30-40mm Tieferlegen (mit Federn)wurde jedoch durch einen Artikel im Web sehr verunsichert.

In diesem Artikel wurde behauptet, das bei der Tieferlegung "Strukturelle Probleme" auftreten könnten und Porsche deshalb den 30 mm Tieferlegungssatz nicht mehr einsetzt.

Der Link: www.sportwagen-hp.de/porsche/sportfw03.htm


Deshalb die Frage:

Sind solche Probleme bekannt (oder war das nur geschreibsel ?)

Welchen Federnhersteller sollte man Bevorzugen ? (Erfahrungen)


Stefan 17.06.2003 23:21

Hallo Emmi,

ohne daßich irgendwelche Erfahrungen mit dem 996 hätte, nur ein paar generelle Bemerkungen.
Das Fahrwerk (vor allem von sehr schnellen und fahrwerkstechnisch recht hochwertigen Fahrzeugen) ist eine ausgeklügelte und aufeinander abgestimmte Kombination von verschiedenen Elementen. Dazu gehören die Federn und die Dämpfer, Stabilisatoren und die gesamte Geometrie. Ändert man jetzt eine der Komponenten, muß man schon ganz genau wissen, was man tut. In der Regel bedeutet die Tieferlegung mit Sportfedern zwar eine schöne Optik, das Fahrverhalten wird in den seltensten Fällen positiv beeinflußt.
Daher mein Tip: Wenn Tieferlegen, dann mit Sinn und Verstand - heißt ein komplettes Fahrwerk (also mindestens Federn und Dämpfer) von einem renomierten Hersteller, der weiß, was er tut. Da gibt es ja einige auf dem Markt.

Generell bedeutet ein strafferes Fahrwerk auch, daß sämtliche Fahrimpulse (Stöße, Lastwechsel, etc.) schneller und direkter weitergeleitet werden. Das heißt, die Karosserie wird entsprechend härter beansprucht, die Karosserieverformungen steigen und damit altert die Karosse schneller. Dies kann im Extremfall dazu führen, daß Kartosserieschäden auftreten (Schweißnähte reißen o.ä.).
Unter Umständen helfen da Karosserieversteifungen (z. Bsp. Domstreben, Käfige) weiter.

Kurz und gut, ohne weiter den Oberlehrer rauskehren zu wollen, rede mit Leuten, die Sportfahrwerke anbieten über deren Erfahrungen und kontaktiere, wenn möglich, ein paar Kunden, die Dir Ihre Erfahrungen mitteilen können.

Gutes Gelingen.

Stefan

Thomas 11T 18.06.2003 04:41

Hallo Leute,

wenn die These von Emmi "nur ansatzweise" stimmen würde, dann könnten alle Hersteller für Federn und Fahrwerke den Laden dicht machen (bezogen auf den 986 u.996). Auch der GTP Rennsport, in dem extreme Tieferlegungen an der Tagesordnung sind, dürfte dann eine Suicidverstanstaltung sein !

Nee, nee ! Also alles glaube ich nicht was im Web geschrieben steht. Zweifelsohne handelt es sich um sehr sensible Parameter, die die Fahreigenschaften schnell negativ beeinflussen können. Aaaaber, ist alles vom Profi gemacht, sehe ich der Sache durchaus optimistisch entgegen. Fahrkomfort ist dann allerdings Vergangenheit !

Gruß
Thomas

Emmi 18.06.2003 08:35

Hallo,

@Stefan, das mit dem komplettfahrwerk hab ich mir auch schon überlegt, wäre eine Alternative. Jedoch habe ich da nicht die selben Probleme (Härte, Belastung usw) und somit ebenfalls diese evtl. Strukturprobleme ??

@Thomas, ich stelle keine These auf, ich habe einfach nur eine Frage weil ich diesen Artikel gefunden habe ! UND alles vom Profi heißt nicht immer alles mir Segen von TÜV und WERK !. Da ich nicht Suicidgefährdet bin und Familie habe bin ich nur vorsichtig
:)


ALSO -- WER HAT ERFAHRUNGEN ???????

Thomas 11T 18.06.2003 12:12

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von Emmi:
<STRONG>Hallo,

@Thomas, ich stelle keine These auf, ich habe einfach nur eine Frage weil ich diesen Artikel gefunden habe ! UND alles vom Profi heißt nicht immer alles mir Segen von TÜV und WERK !. Da ich nicht Suicidgefährdet bin und Familie habe bin ich nur vorsichtig
:)
ALSO -- WER HAT ERFAHRUNGEN ???????</STRONG>[/quote]

Gut ! Dann stellt eben diese These derjenige auf, dessen Web-Beitrag Du hier zitierst ! Egal...
Meinen 993 habe ich jedenfalls mit H+R Federn tiefergelegt und er fährt sich wie ein GoKart :p ! Wie gesagt, der Fahrkomfort leidet stark darunter ! Alle Einstellungen habe ich in meinem Porschezentrum vornehmen lassen. Mit das Wichtigste sind die Radlasteinstellungen. Dazu gibt es hier aber schon mehrere Themen (Suche mal RADLAST) !

Gruß
Thomas

Olaf964 19.06.2003 01:09

Hallo Emmi,
der Beitrag, den Du zitierst bezieht sich auf ein Schreiben der PAG vom 9.11.98. Ist also schon drei Jahre alt.
Nach meiner (individuellen) Meinung handelt es sich um einen "Produkthaftungsüberschwinger" der darüber hinaus auch noch die Tunerbranche zusätzlich verunsichern soll. Porsche will halt gerne seine eigenen Sachen verkaufen.
Der Brief aus der Rechtsabteilung sagt:" Daß das Tieferlegen um mehr als 10 mm beim Boxster zu Rissen in der Karosseriestruktur und damit zu nicht beherrschbaren Fahrzuständen führen kann. Die entsprechenden Untersuchungen für den 996er stehen zwar noch aus, es besteht jedoch insoweit grundsätzlich dasselbe Problem, weil die mit modernen Konstruktionsmethoden mögliche Optimierungen (z.B. Gewicht) den früheren Toleranzspielraum unserer Fahrzeuge zwangsläufig beschränkt."
Das lässt einen natürlich schon grübeln!!
Ich gehe aber davon aus, daß wenn es je Probleme gegeben hat, Porsche diese im Rahmen kontinuierlicher Verbesserung in den letzten drei Jahren abgestellt hat. Ein GT3 fährt ja auch mit Sportfahrwerk.
Mein Vorschlag: Wende Dich an die Leute im PZ.
Dort weiß man sicherlich auch ob diese Problematik jeh bestand oder noch besteht; Dein Fzg. betroffen sein könnte etc.
Das ein gut abgestimmtes Sportfahrwerk bei sportlicher Verwendung des Fahrzeugs zu bevorzugen ist, kannst Du als Fakt ansehen. Von der Optik ganz zu schweigen. Tieferlegungsfedern würde ich bei einem 300PS Fahrzeug nicht in Betracht ziehen.
:) :)
Gruß Olaf
(964 C2 mit H&R Komplettfahrwerk)

Rolo 28.06.2003 00:12

Hallo

Frühe Boxster und 996 habenm tatsächlich mit grossen schweren Rädern und mit Tieferlegung ein kleines Festigkeitsproblem.

Da ist das Problem das Kalkulationen an Computern oft nicht der Realität entsprechen und bei Prototypen wegen des Handarbeitsanteils ( handgeformte Bleche und Schweisspunkte ) nicht auftauchen.
Ein weitere Grund war das der ursprünglich gerechnete Boxster ca 15 cm kürzer war und um die 150 kg leichter. Kostengründe ( nichts ist so teuer wie nichts sprich kein gewicht ) und auch die Crashnormen wollten weit übertroffen werden schliesslich ist das Teil ja auch schneller unterwegs.
Zudem hat man sich entschlossen den 996 mit möglichst vielen Gleichteilen zu versehen sprich der 996 ist der Massstab für die Crashstruktur.

Nun ja das Ergebniss war das man das Modell aufblähte und Streckte wo es nötig war und neu Berechnete. Da gabs wohl nicht genug Prozessorleistung ;)

Als Abhilfe gibts m.W. nur eine Einschraubbare Brücke zur Aussteifung.

Leider verlagert man damit langfristig das Problem von vorne in die Mitte.
Porsche hat die für den GT3 bestimmten Veränderungen des Vorderwagens ( Mehr Schweisspunkte und etwas dickeres Blech sowie breitere Flansche, neue Rundungen und Radien an den kritischen Punkten.

Ob bei den Kunden die bei Hydropulserläufen entsandenen Problem auftretten ist stark abhängig von dem Fahrstil des Kunden und von der Laufleistung.

Sprich ein hart breitbereifter Nordschleifenheitzer wird das eher sehen als ein Wochenendcitycruiser.

Porsche trägt sorge dafür das auch der erste Kunde ( der das Auto "richtig" nutzt ) weiss das ein Potential vorhanden ist.

Bei anderen hersteller ist es völlig egal wie die Autos verheizt werden und viele wurden schon vom ständigen Einparken vor der Disco rissig ( GSI 16 V ).

Will sagen Porsche gesteht ein konstruktiv zuwenig Vorsorge getragen zu haben und andere kümmert das überhaupt nicht und würde sowas nicht mal erwähnen weil es normal ist das Breitreifen und harte Fahrwerke die Autos weichprügeln ( deswegen gibts ja Domstreben und anderes Zeug für die Autos ).

Porsche hat aus seiner Sicht aus Produkhaftungsgründen darauf hingewiessen und damals selbst für die Boxster weder dicke Räder noch Tieferlegung ab Werk angeboten ( Was der Händler macht ist nicht Problem des Herstellers ). Sprich Porsche machte damit keinen Reibach oder versuchte die Tuner oder Zubehörverkaufer auszubooten.

Diese Art von Geschäftspolitik hat Porsche nicht nötig aber man hat aus den bei der 993 Serie aufgetauchten Problemen dazugelernt und Sichergestellt das einige Kunden etwas kritischer werden und sich Gedanken zur Sache machen. Denn anderen ist eh egal weil die optik immer wichtiger ist als die Funktion und die Karre ist ja eh geleast ;)

Grüsse

Olaf964 28.06.2003 01:41

Hallo Rolo,
willst Du damit sagen, daß selbst nach 3 Jahren das Problem immer noch nicht abgestellt ist, wo doch eine Lösung/Verbesserung (GT3) bekannt ist :confused: :confused: Hat da jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht :eek: :eek:
Gruß Olaf

Ralph 28.06.2003 02:21

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Original erstellt von Rolo:
<STRONG>Diese Art von Geschäftspolitik hat Porsche nicht nötig aber man hat aus den bei der 993 Serie aufgetauchten Problemen dazugelernt und Sichergestellt das einige Kunden etwas kritischer werden und sich Gedanken zur Sache machen. </STRONG>[/quote]

tag rollo,
was tauchten denn da beim 993 für probleme auf, aus denen gelernt wurde?

gruß
ralph

Rolo 30.06.2003 07:03

Hallo

willst Du damit sagen, daß selbst nach 3 Jahren das Problem immer noch nicht abgestellt ist, wo doch eine Lösung/Verbesserung (GT3) bekannt ist

Ich hab da wohl etwas nicht richtig ausgeführt. Porsche hat die für die Gt´s entwickelten Bleche in Serie genommen.

Dies sind teilweise dickere Materialstärken oder Aufdoppelungen / breitere Flanschprofile aber auch völlig neu entwickelte Bleche aus taylored blank Legierung. Ausser Mehrkosten bedeuetet es auch Mehrgewicht.

Beim 993 Cabrio gabs einige Probleme mit grossen 18" Rädern ( Gewicht ) das erst 1995 als beseitigt gelten kann. Mit ein Grund warum es nie ein 993 TT Cabrio gab. ( Ein anderer ist das man kein Verdeck für 300+ km/h preiswert himbekam ).

Porsche hat damals nicht so deutlich gewarnt und es kam überhaupt nicht in der "Scene" an was eingine nette Cabrios, die hart hergenommen wurden ( Rennstrecke oder Alpenpässe ) in Totalschäden verwandelte.

Nach dieser Warnung hat nun definitiv der Tuner das Problem dem Kunden zu erklären warum dessen Vorderwagen halb abreisst.
Und natürlich auch die Folgekosten sind in dessen Verantwortung.

Grüsse

Jochen B. 02.07.2003 15:13

habe
bei meinem Mj 99 996 C2 die H&R Federn
(30mm) einbauen lassen...
war alles andere wie zufrieden, der
Vorderwagen war mehr wie unruhig, besonders
auf der BAB ab ca. 180kmh
jetzt Umrüstung auf das original Porsche-Fahrwerk (10mm), Fzg ist nicht
wieder zu erkennen, läuft wie auf Schienen,
d i e s e Ausgabe hat sich gelohnt!!
wichtig ist penibles Einstellen auf der
Meß-Bühne


bin zwar kein Fahrwerks

wilp964 03.07.2003 02:50

Hallo Jochen,

wundert mich doch ein wenig,diese Unzufriedenheit mit den H&R-Federn.
Du bist doch vom Westfield mit "harten"
Erfahrungen gesegnet, oder?

Gruß

WP


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