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Alt 27.07.2007, 16:56
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Dies ist ein kleiner Versuch, argumentativ den Ökoaktivisten entgegenzutreten.

Ich setze den Hebel mit dem vorzüglichen Gedankengut von Robert Anton Wilson (jaja, der die "Illuminaten" als Unterhaltungsroman geschrieben hat) allerdings tiefer an.

Es gibt eine Ökologiebewegung, eine Pop-Ökologie, einen ökologischen Mystizismus, die dümmlich, absolutistisch, dogmatisch und fanatisch erscheint. Zutiefst unwissenschaftlich, gespeist aus Emotionen, moralischen Entscheidungen und einem Sammelsurium schlecht sortierter Ideen. Ein Kreuzzug, eine Quasireligion, eine Ideologie.

Man bedenke die folgenden weitverbreiteten und von vielen geglaubten Behauptungen: "Es ist nicht genug für alle da.", "Die Energie geht aus.", "Der Mensch ist ekelhaft und verdirbt die Natur.", "Wir müssen uns alle mit herabgesetzten Erwartungen abfinden.".

Diese Ideologie hat eine bedeutende gesellschaftliche Wirkung: Menschen, die in Elend und Entbehrung leben, die sich sonst organisieren könnten, um ein besseres Leben zu suchen, werden angehalten, dauernde Entbehrungen zu akzeptieren, für sich selbst und für ihre Kinder.

Eine solch stoische Duldung von Armut, Elend, Krankheit, Misere, Unterernährung usw. ist für die herrschenden Eliten von Nutzen.

Diese neopuritanische Sichtweise darf zur Tarnung nicht im Zusammenhang mit der herrschenden Elite gesehen werden, der sie nutzt - man muss es den Pop-Ökologen überlassen, es für sie zu propagieren. Nur das ist unverdächtig. Dafür bezahlt die herrschenden Elite die steuerbefreiten Stiftungen der Pop-Ökologen.

Die Menschheit lässt das Potential und die Fülle der Erde und des Weltalls völlig außer acht. Wir nutzen lediglich ein Viertelmillionstel eines Prozentes der verfügbaren Energie auf der Erdoberfläche, lassen also 99,99999975% unangetastet.

Dennoch behauptet man stumpf, dass es die Mehrheit der Menschheit verdient, im Elend zu vegetieren.

Man muss endlich mal Perspektive gewinnen: "Bekannte Rohstoffe" sind nicht von der Natur gegeben, sondern hängen von den analytischen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns ab. Wir können nicht wissen, wieviel Rohstoff einem Kubikmeter All entnommen werden kann: Alles was wir wissen, ist, was wir bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gefunden haben. Man kann mitten in einem Weizenfeld verhungern, wenn das Gehirn Weizen als ungenießbar identifiziert. Echter Reichtum entsteht durch echtes Wissen.

Das Prinzip der Realpolitik, welche einen Schutzwall des Westens gegen des Ostens und Afrikas Radikalismus darstellt, besagt ungefähr: "Da es nicht genug für alle gibt, müssen die meisten Menschen verhungern. Wer hat es in dieser desperaten Situation verdient, zu überleben und Wohlstand zu genießen? Nur die genetisch Überlegenen. Wir werden jetzt beweisen, dass wir die genetisch Überlegenen sind, denn wir sind klug genug und dreist genug, um das, was wir haben wollen, sofort an uns zu reißen." - Amerikanische Außenpolitik spiegelt dieses Credo für jeden klar erkennbar.

Wie kann man ein System rechtfertigen, in dem einige wenige in Herrlichkeit leben und die Mehrheit zum Elend verdammt ist? Hier hakt die neopuritanische Pop-Ökologie ein. Der Spielplan wird für die herrschende Elite erläutert, da es zu sehr nach Eigennutz klingt, wenn er von der Elite erläutert wird. Der nicht enden wollende Refrain: "Es ist nicht genug für alle da... Wir alle müssen Opfer bringen." Bis die herabgesetzten Erwartungen in jedes einzelne Gehirn eingetrichtert sind.

Wenn diese Philosophie durch Handlungen und Taten umgesetzt wird, stellt sich natürlich immer heraus, dass die Armen diejenigen sind, die Opfer bringen müssen, nicht die Elite. Das bleibt aber im Verborgenen - und wenn jemals einer Verdacht gegen die Elite schöpft, dann schiebt die es eben hinterlistig auf "die verdammten Umweltschützer" (welche von ihr finanziert werden!). Die Elite erhält, was sie haben will - und wem das nicht gefällt, wird von den gesteuerten Medien (die der Elite gehören) ausmanövriert.

Am liebsten würde diese Realpolitik einige Milliarden Menschen einfach "loswerden". Diese Pop-Ökologen nehmen den Hungertod eines Großteils der Menschheit voll bewußt in Kauf - die amerikanische Regierung und die EU bezahlen seit Jahrzehnten Farmer und Bauern dafür, dass sie keine Nahrungsmittel produzieren, obwohl Millionen Menschen verhungern.

Es herrscht ja leider weit verbreitet der Glaube, dass keiner moralisch ist, wenn er nicht unbequem ist. Diese Einstellung teilt die Pop-Ökologie und will unsere Seelen retten, indem sie uns leiden lässt - Puritanismus pur. Sie besteht darauf, dass Wohlstand für alle unmöglich ist - in einem Zeitalter, in dem es zum ersten Mal in der Geschichte möglich ist, solchen Wohlstand zu haben! - und spiegelt damit nur die Ängste der herrschenden Schicht wider. Diese glaubt nämlich, dass es nicht möglich ist, die Hungernden zu sättigen, ohne zuerst die Reichen zu berauben. Diese Angstvorstellungen der herrschenden Schicht sind die Triebfeder der sie unterstützenden Pop-Ökologie.

Streng diszipliniert, spartanisch sollen wir leben - glaubt irgend jemand, dass es die Elite ist, die aufgerufen wird, "spartanische" Opfer zu bringen? Dieser Öko-Mystizismus - in dem ein Aufruf zu Neofaschismus enthalten ist - ist ein griffiger Vorwand für die Art von Autoritärismus, den alle Eliten überall zu allen Zeiten versuchen durchzusetzen.

Wir leben im Zeitalter der künstlichen Knappheiten, die durch Ignoranz und Angst aufrechterhalten werden. Die Regierungen zahlen seit Jahrzehnten Farmer, dass sie keine Nahrungsmittel anbauen - während Millionen verhungern.

Die Nutzung der Sonnenenergie wird verzögert - weil die E-Werke noch immer nicht ausgetüftelt haben, wie sie einen Zähler zwischen uns und die Sonne setzen können.

Die Pop-Ökologie sorgt dafür, dass dieser Wahnsinn fortgesetzt wird, indem sie darauf besteht, dass die Verknappungen echt sind, und keiner fragt sich, warum das Etablishment die Rechnungen dafür begleicht, dass diese Händler in Schwermut - wie Al Gore - zu Superstars werden.

Mein Fazit: Wegen all dem sehe ich nicht ein, mich auf die Argumentationsebene der Pop-Ökologen einzulassen. Ich will vielmehr ihr ganzes Fundament angreifen!
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Gruß, Andreas



2003 911 (996) Carrera 4 Cabriolet
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