Thema: Lenor-Porsche
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Alt 23.06.2003, 13:23
sven.buehler sven.buehler ist offline
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sven.buehler
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@Daniel

Zum Thema Roboter: Ja, sicher kann man mit Robotern in der Industriefertigung besser die Konstruktionsvorgaben reproduzieren. Das habe ich ja auch gar nicht bestritten. Vergleiche die Autohersteller mal mit Uhrenherstellern: Du kannst eine Citizen oder Seiko kaufen, die ist bestimmt in hervorragender Qualität gefertigt und absolut ganggenau. Aber eine z.B. IWC oder Blancpain, die von einer *Manufaktur* in Handarbeit gefertigt wurde, hat für mich 2 entscheidende Vorteile:
1. Sie wurde von einem Uhrmacher in Handarbeit hergestellt.
2. Jede Uhr ist genau deswegen einzigartig, ein Unikat!!!

Und sorry, natürlich wollte Porsche schon immer Geld verdienen, war ja nie ein sozialistischer Kombinatsbetrieb! Aber ein Roboter streikt nicht, ist effizienter, wie Du ja sagst, nimmt keinen Urlaub, ... und muss nicht entlassen werden, sondern nur umprogrammiert. Kurz und gut: Mit dem Einsatz von Robotern kann wirtschaftlicher produziert werden. D.h. die Herstellungskosten sind bei den modernen Porsche einfach erheblich niedriger, alleine schon auf Grund der höheren Automatisierung. Ergo müsste ein vergleichbarer 996 im Verkauf günstiger sein. Ist er aber nicht. Hmm. D.h. Porsche streicht einen größeren Gewinn ein. Ist ja auch ok. Ein Unternehmer agiert nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung. Und wenn er Kunden findet, die seine Produkte zu immer noch überhöhten Preisen abnehmen, ist das prima. Bei Porsche handelt es sich nicht in erster Linie um Autos, sondern um Luxusgüter, vergleichbar den oben angesprochenen Uhren. Das sagt Porsche selbst. So lange das Image stimmt, ok. Porsche muss halt nur aufpassen, dass die Kunden nicht irgendwann über die vom alten Audi 100 entliehene Klimaanlagensteuerung mit rundgelutschten Knöpfen stöhnen und nicht mehr einsehen, für so etwas so viel Geld auszugeben
Will sagen, um den Status eines Luxusguts aufrehtzuerhalten, muss sicherlich aus Sicht eines Herstellers bedacht werden:

a) Halte das Angebot (künstlich) knapp. Zu viele Fahrzeuge rücken in die Nähe von Massenherstellern. Die Gefahr sehe ich gerade bei Porsche. Nach dem Cayenne überlegen die schon, eine vierte Baureihe aufzulegen. Das hat Porsche schon mal fast die Unabhängigkeit gekostet (in den 80ern).

b) Schaffe ein Flair des Exklusiven und Besonderen. Früher hat Porsche durch eindrucksvolle Sportsiege seinen Ruf gerechtfertigt. Heute passiert hier nicht mehr viel.
Weiterer Aspekt muss eine herausragende Technik sein. Sicherlich sind die aktuellen Porsche State of The Art, aber nicht mehr mehr. Die Innovationen fehlen. Hier markieren eher BMW, Mercedes und Audi die Trends.
Na ja, und wenn man halt nicht mehr mit außergewöhnlicher Technik punkten kann, dann ist es nicht so toll, wenn man die Autos auch noch zusammenschweißt wie Opel!

Übrigens, ich habe keinen 993.

Zum Thema Wasser / Luft:
Ich hab' doch gar nicht behauptet, dass Wasserkühlung schlecht ist! Wobei: Erklär' mir bitte mal die Nachteile. Das einzige mir bekannte stichhaltige Argument war (allerdings nur bis in die 70er) manchmal ein Problem mit dem Wärmehaushalt.
Randproblem war, dass man keine Vierventilköpfe bauen konnte.

Ich glaub', die Probleme mit Lärmemission und Abgasen hatte man mit dem 993 ganz gut im Griff (und sogar mein '87er Kat-C1 3.2 ist schon nach EURO 2 eingestuft. Soviel dazu).


So, als letztes noch: Klar, es gibt kein Auto, das in allen Belangen 100% ist. Ich habe auch nicht behauptet, dass der 993 technisch perfekt war.

Heckmotor-Grüße*,

Sven

*Wollen wir doch hoffen, dass der nächste (V8-)-911er wenigsten noch den Motor hinter der HA hat
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Viele Grüße,

Sven
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