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Alt 02.11.2005, 06:07
Gusseiserner Gusseiserner ist offline
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Gusseiserner befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
@all,
hier noch mal ein Kommentar von einem der wohl als Bezinprüfer unterwegs ist aus einem anderen Forum. Wurde von MUK auch schon mal in einem anderen Thread eingestellt:

"Letzte Zusammenfassung
Nicht wieder alles durcheinander bringen!

Da es scheint, als wäre doch noch nicht alles klar, noch eine letzte Zusammenfassung von mir:

Die drei versch. Qualitätsstufen, welche in den deutschen Raffinerien vom Otto-Sprit hergestellt werden, haben nichts mit Additiv-Paket zu tun. Da geht es auch nicht nur um die Klopffestigkeit (Oktanzahl), sondern um die Gesammt-Qualität des Sprits selbst (Dichte, Dampfdruck, Flüchtigkeit, Siedeverlauf, Sauerstoffgehalt, Schwegfelanteil, ect.).

Und was die Klopffestigkeit betrifft, so ist Otto-Sprit zunächst Naphtha (Rohbenzin), welches eine ROZ von rund 60 hat. Auf die erforderliche Klopffestigkeit von 91 bis 100ROZ, wird der Sprit durch das Reformieren gebracht, wo die Moleküle zu ringförmigen "umgebaut" werden. Und/oder durch die Zugabe von sauerstoffhaltigen Komponenten wie der Oxygenates. Also Alkohole (Ethanol, Methanol) oder Ether (MTBE). Hat bisher noch nichts mit dem Additiv-Paket zu tun, welches erst bei der Tankwagen-Beladung zugegeben wird!

Dass, vom Diesel eh nur eine Qualität in Deutschland hergestellt wird, hatte ich ja schon geschr. Und auch, dass vom Ottokraftstoff drei versch. hergest. werden. Die erste Stufe (= der Schechteste, welcher min. in einem Kennwert nicht die DIN erfüllt), darf ja in Deutschland nicht verkauft werden, sondern wird komplett von den Ausländern aufgekauft.

Für den deutschen Otto-Kraftst., stehen den Marken u. Freien also zwei Qualtitätsstufen zur Auswahl. U. nahezu alle verwenden mittlerweile die zweite Stufe (= der, welcher alle DIN-Anforderungen erfüllt) nur noch für das Normal-Benzin. U. für das Super u. SuperPlus, fast ausschließlich eins mit Stufe3-Qualität (= erfüllt über die DIN hinaus noch strengere Anforderungen hinsichtlich Anwendungstechnik u. Umweltschutz).

Bleiben wir also mal beim SuperPlus, welches in Deutschland mittlerweile fast ausschließlich nur noch ein Stufe3-Qualität-Sprit ist. U. dieses hat u. a. auch bereits von Haus aus eine ROZ (= Research-Oktanzahl) von 100. Will man also einen 100-Oktan-Sprit verkaufen, braucht man nichts anderes zu machen, als halt ausschließlich ein Stufe3-SuperPlus zu verwenden (ein Stufe2-SuperPlus hat eine ROZ von gut 98 bis gut 99).

Was ist also bisher beim „V-Power“ anders, als bei dem SuperPlus (welches mittlerweile auch aus praktisch allen anderen, deutschen SuperPlus-Zapfsäulen auch raus kommt)? Genau. Nichts! Gibt es überhaupt einen Unterschied? = Nur beim Additiv-Paket, welches sich vom normalen „Keropur“ etwas unterscheidet.

Wo wir also beim Additiv-Paket wären, welches in der Raffinerie erst bei der Tankwagen-Beladung zugemischt wird! Eins für den Otto-Kraftstoff sollte folgende Bestandteile enthalten, bzw. folgendes leisten:

1. Reinigungs- u- Reinhalte-Additive, welche Verkokungen u. Ablagerungen aus Mengenteilern, Einlaß-Kanälen, u. Einspritz- u. Einlaß-Ventilen beseitigen, bzw. bewirken, dass sich solche erst gar nicht bilden können!

2. Korrosionsschutz-Additive, welche verhindern, dass an Metall-Teilen der Kraftstoff- u. Einspritz-Anlage Korrosion statt findet!

3. Reibwertverminderer, welche das Motoröl ganz oben im Zylinder unterstützen, u. bewirken, dass der Verschleiß des ersten (obersten) Kolbenringes u. ganz oben im Zylinder verringert wird (wo sich das Motoröl naturgemäß etwas schwerer tut)!

Und ein Additiv-Paket, welches das alles leistet, ist das „Keropur“ von BASF. Worin unterscheidet sich nun das, welches das „V-Power“ bekommt? = Die einzelnen Komponenten sind bei diesem etwas anders gewichtet. Konkret: Enthält nur ein bißchen mehr vom Reibwert-Verminderer, wodurch es sein kann, dass der ein o. andere Motor sogar noch etwas ruhiger läuft!

Wobei man da aber aufpassen muß, weil Reibwert-Vermind. im „Wettbewerb“ mit Korrosionsschutz-Additiven stehen, da beide Arten sich mit den Metall-Oberflächen verbinden wollen. Man kann deshalb eine Art von diesen nicht einfach beliebig erhöhen, ohne die Wirkung der anderen dadurch zu beeinflussen. Gibt man z. b. zu viele Reibwertverminderer dazu, leidet der Korrosionsschutz darunter, u. umgekehrt. Solche Additiv-Pakete sind dehalb immer penibel fein abgestimmte Pakete.

Abgesehen davon, sollte auch der Gesamt-Anteil des Additiv-Pakets (am Gesamt-Sprit) möglichst gering sein, weil die Energie alleine aus dem Kraftstoff selbst, u. nicht aus dem Additiv-Paket kommt! Das Additiv-Paket, erhöht nicht den Energiegehalt des Sprits, sondern verbessert nur dessen Qualität, hinsichtlich der Verwendung in einem Verbrennungs-Motor!

Das vom „V-Power“ enthält aus diesem Grund auch wirklich nur einen minimal größeren Anteil an Reibwertvermind. Reicht gerade aus, dass man sagen kann, ist nicht das Selbe!

U. an dieser minimal größeren Menge des Reibwertvermind., hat Shell ganz am Anfang gleich die ganze Werbung aufgebaut. Habe von diesen kleinen Faltblättern noch welche da.

Da hieß es ungefähr so: „Dieser Reibwertverminderer, reduziert die Reibung des ersten Kolbenringes, wodurch sich die Reibung im Motor verringert, so dass sich dadurch die Leistung erhöht, u. der Kraftstoff-Verbrauch verringert“ Und der Höhepunkt: „Bereits ab der ersten Tankfüllung erhöht sich die Motorleistung bis zu 10%“

Haben wir da gelacht (vor allem das, hatte ich mit „Verarsc.ung" gemeint): Dieser Reibwertvermind. ist in erster Linie dafür da, um den Verschleiß am obersten Kolbenring u. ganz oben im Zylinder zu verringern, wo sich das Motoröl halt schwerer tut, dahin zu gelangen. Aber halt nicht um die Leistung zu erhöhen u. den Verbrauch zu verringern.

Die Leistungserhöhung u. Verbrauchsreduzierung, welche der Reibwertverminderer bewirkt, bewegt sich auch nur in einer kaum meßbaren Größenordnung!

Übrigens halten die anderen Marken nicht ganz still, was das „V-Power“ betr. Aber statt irgendwie dagegen anzugehen, hat man sich offensichtlich dazu entschieden, statt dessen sein eigenes „V-Power“ zu bringen. Siehe z. B. ARAL, wo das bereits der Fall ist. U. was ich sonst noch gehört habe, wird z. b. der neue „Wundersprit“ von ESSO auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Armes Deutschland, was ist nur aus dir geworden! Eine „Melkkuh“ für alles u. jeden!

Grüße

P. S. Auf den unten genannten BASF-Seiten steht noch was zu den Additiv-Paketen!

Über das Keropur für den Otto-Sprit:
http://www.basf.de/basf/html/d/prod...GN=1_SGN=2.html

Über das Keropur DP für den Diesel:
http://www.basf.de/basf/html/d/prod...N=1_SGN=21.html

U. wie ich auch schon geschr. hatte, steht auch da, dass BASF auch "maßgeschneiderte" Additiv-Pakete für die versch. Marken anbietet. Verwenden aber trotzdem fast ausschließlich alle das Gleiche (auch die Freien)!

Ich auch nicht!

Würde jeden Betrag darauf wetten, dass der selbe Tankwagen erst zur einen, u. dann gleich zur anderen fährt! U. die SuperPlus-Tanks beider Tanken mit dem gleichen Sprit auffüllt! Pardon, bei der einen ist es natürlich der "Ultima 100"-Tank.

Und außerdem: Welche zwei Sorten? Denkt denn hier jemand allen Ernstes, dass die Raffinerien extra für ARAL eine vierte Qualitäts-Stufe vom Otto-Sprit herstellen?!

Ist doch auch nur ein SuperPlus mit Stufe3-Qualität, welches man in jeder deutschen Raffinerie abholen kann! Also das Gleiche, wie ARAL auch vorher schon (und auch praktisch alle anderen deutschen Tanken auch) bereits seit gut einem Jahr, so gut wie ausschließlich für das (deutsche) SuperPlus verwenden!

"Ultima 100" heißt: Das Gleiche künftig einige Cent teurer zu verkaufen (halt genauso wie das Shell mit dem "V-Power" auch macht!

Wer sich die betreffende ARAL-Info zum "Ultima 100" durchließt, wird sehen, dass ARAL diesen Sprit damit bewirbt, dass dieser noch etwas sauberer u. rückstandsärmer verbrennen soll. U. das deshalb, weil darin weniger "ringförmige" Kohlenwasserstoffe enthalten sind.

Diese entstehen (wie ich schon geschr. hatte) beim sog. Reformieren, wo die ROZ von rund 60 (welche das Rohbenzin hat) auf die erforderlichen 91 bis 100 gebracht wird.

Und wie ich auch schon geschrieben hatte, gibt es noch eine andere Möglichkeit, die Klopffestigkeit zu verbessern. Den Einsatz von sauerstoffhaltigen Komponenten. Man nennt diese "Oxygenates". Dabei handelt es sich um Alkohole (Ethanol, Methanol) und/oder Ether (MTBE).

Und weil diese erstens aus anderen Rohstoffen hergestellt werden können (man braucht dafür kein Erdöl) u. sich zudem bei den Abgasemissionen positiv bemerkbar machen, wird diese Methode in den deutschen Raffinerien bereits seit einiger Zeit immer mehr bevorzugt.

U. das "Ultima 100" ist deshalb nichts anderes, als ein SuperPlus mit Stufe3-Qualität (welches von Haus aus 100ROZ hat), u. wo die Raffinerien zur Verbesserung der Klopffestigkeit vor allem sauerstoffhaltige Oxygenates einsetzen. Oder noch einfacher gesagt. Halt einfach das bessere SuperPlus, welches in den deutschen Raffinerien produziert wird (u. bereits seit einiger Zeit von nahezu allen Marken u. Freien für das deutsche SuperPlus verwendet wird)! "


Gruß Kalle
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