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Alt 17.11.2005, 02:33
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zitat aus dem internet:

moin moin.

ich habe mir mal den folgenden beitrag (weiß nicht mehr woher) gespeichert. die ausführung scheint mir schlüssig zu sein.


::Wie bremse ich also richtig?

Zuallererst gilt: Bevor ich auf eine Rennstrecke gehe, muss die Bremse top in Ordnung sein. Bremsbeläge minimum 50%, Bremsscheiben über der minimalen Dicke, Bremsflüssigkeit nicht älter als 1 Jahr, alle Bremsen sauber entlüftet. Wenn dies nicht der Fall ist, dann haut euch die Bremse ab und ihr lauft große Gefahr, die Karre zu zerlegen.

Einsteiger? Zum ersten Mal auf der Rennstrecke? Die Bremse soll doch auch wenigstens einen Tag lang halten? Hier steht wie. Fast jeder "Anfänger" bremst sich ins ABS und zieht dies durch bis in die Kurve. Dies ist zwar die einfachste Art der Bremsung, weil ich nach nix schauen muss, gleichzeitig zerstöre ich jedoch meine Bremsscheiben innerhalb weniger Runden. Dies macht sich bemerkbar an stark flatterndem Lenkrad beim Bremsen und nachlassender Bremsleistung. Was geschieht dabei?

Das ABS (Anti-Blockier-System) besitzt mehrere Sensoren (sog. Hall-Sensoren) die über ein Zahnrad an der Radnabe sehr schnelle Impulse an das ABS Steuergerät abgeben. Je mehr Impulse pro Radumdrehung vorhanden sind, desto feinfühliger kann das ABS regeln. Bemerkt das Steuergerät, daß an einem Rad keine Drehzahlen mehr vorhanden sind, sprich die Impulse vom Sensor fehlen, wird die Bremszange dieses Rades geöffnet und das Rad freigegeben. Es entstehen wieder Impulse am Sensor, das ABS erkennt Normalzustand und läßt den vollen Bremsdruck wieder auf die Bremszange. Das Rad blockiert nun erneut und zwar schneller wie vorher, da der Bremsdruck sehr plötzlich aufgebaut wird. Das ABS öffnet wieder und so weiter. Wird dies regelmäßig aus der gleichen Geschwindigkeit gemacht (Anbremsen der Spitzkehre in HH), so wird jedesmal eine annähernd gleiche Taktzahl aufgebaut. An jeder Stelle, an der die Bremsbeläge wieder auf die Scheibe schlagen, wird eine sehr hohe Temperatur erzeugt. An jeder Stelle, an der die Beläge abgehoben sind, ist die Temperatur deutlich niedriger. Es entstehen einzelne Hitzezonen, an denen die Scheibe sich ausdehnt und leicht verbiegt. Dies können schon wenige hundertstel Millimeter sein. Sind die Scheiben erst mal verzogen, klopfen die jeweils ausgeweiteten Stellen der Bremsscheibe mit gorßer Wucht gegen die Beläge, der Belagdruck an diesen Stellen wird verstärkt und in eine höhere Bremskraft umgesetzt, was den Effekt der Hitzezonen noch verstärkt. Die Scheibe ist hinüber.

Zweiter ABS-Effekt. Selbst wenn die Bremsscheibe diese Spielchen verzeiht, der Bremsweg tut es nicht! Während jeder kurzzeitigen Öffnung der Bremszange erfolgt keine Bremskraftübertragung an das Fahrzeug! Geschieht dies nur während 20% der Bremsdruckzeit verlängert sich der Bremsweg entsprechend um diesen Faktor! Eine ABS Bremse setzt also IMMER eine frühere Bremsung als eine Nicht-ABS Bremse vorraus.

Wie richtig? Das ABS stellt ein Notfallsystem da und darf unter extremen Bedingungen auch nur als solches genutzt werden. Es verhindert in unserem Fall, daß der Reifen zerstört wird und hilft, in einer Notfallsituation das Fahrzeug weiter unter Kontrolle zu halten. Für eine normale Bremsung wird es also nicht gebraucht. Man drückt also die Kupplung und schlägt die Bremse und bemerkt sofort das ABS. Nun löst man den Bremsdruck minimal, um ein blockieren des Rades zu verhindern. Hat man dies erreicht, kann man die Bremse wieder etwas stärker Malträtieren, bis man wiederum den Einsatz des ABS bemerkt. Ihr seid also das ABS, wenn ihr so wollt, und nutzt das elektronische Helferlein nur als euren Sensor. Nach einiger Zeit braucht Ihr diese Spielchen nicht mehr zu machen, denn der Fuß weiss schon, wie hoch der optimale Druck auf der Bremse sein darf.

Zugegeben, dies ist nicht unbedingt einfach und mit Sicherheit nicht bei eurem ersten Einsatz zu machen. Aber es sichert euch eine gesunde Bremse, keinen Bremsausfall und vor allem kürzere Bremswege!

::zitat ende
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9 bis 11 Grüße von Volker aus dem Norden
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