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Alt 16.11.2006, 09:16
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Stefan917/10 Stefan917/10 ist offline
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Guten Morgen,

hier nochmal die neuesten Zeilen aus dem Handelsblatt:

http://www.handelsblatt.com/news/Unt...r-vw-kauf.html

Zitat:
STUTTGART/FRANKFURT. „Wir brauchen eben zusätzlichen Spielraum, auch um Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen einsetzen zu können“, begründete ein Porsche-Sprecher die anvisierte Kapitalerhöhung. Porsche will sich von seinen Aktionären die Möglichkeit absegnen lassen, das Grundkapital um die Hälfte zu erhöhen. Dies entspräche 8,75 Mill. neuen Aktien, nach jetzigem Börsenwert rund 8 Mrd. Euro. Die Zustimmung der Aktionäre gilt als sicher, weil auf der Hauptversammlung nur die Familien Porsche und Piëch stimmberechtigt sind.

Autoexperten wie Georg Stürzer von der Hypo-Vereinsbank erwarten, dass Porsche damit Vorbereitungen trifft, die Mehrheit an Europas größtem Autokonzern zu erwerben. Porsche teilte mit, die eigene Beteiligung an VW habe inzwischen die Meldeschwelle von 25 Prozent überschritten und betrage jetzt 27,4 Prozent. Der Aufsichtsrat ermächtigte den Vorstand darüber hinaus, den Anteil auf 29,9 Prozent aufzustocken.

Nach der Kapitalerhöhung um 8 Mrd. Euro wäre es für Porsche angesichts der hohen Bonität kein Problem, Kredite zu erhalten. Porsche gab am Mittwoch für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Rekordgewinn von 2,1 Mrd. Euro bekannt. Für ein Übernahmeangebot an VW müsste Porsche derzeit rund 20 Mrd. Euro auf den Tisch legen. Der Sportwagenbauer müsste allen übrigen VW-Aktionären, die jetzt noch 70 Prozent der Anteile halten, ein Angebot unterbreiten. Da Niedersachsen, mit rund 20 Prozent zweitgrößter VW-Aktionär, sich jedoch von seinen Anteilen nicht trennen wird, könnte eine Übernahme für den vom Piëch-Familienclan kontrollierten Sportwagenbauer deutlich preiswerter werden. Gleichzeitig steigen große US-Investoren bei VW aus. So teilte Brandes am Donnerstagmorgen mit, dass der Anteil an VW auf 1,59 Prozent reduziert wurde. Zuvor besaß der Investor 9,8 Prozent und war vor dem Einstieg Porsches zweitgrößter VW-Anteilseigner.

Ursprünglich hatten Experten erwartet, Porsche werde frühestens im Dezember seinen Anteil bei VW weiter erhöhen. Für den 12. Dezember ist eine mündliche Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zum so genannten VW-Gesetz angesetzt. Dieses Gesetz ermöglicht dem Land Niedersachsen auf Hauptversammlungen eine Sperrminorität. Gleichzeitig wird das Höchststimmrecht auf 20 Prozent begrenzt, auch wenn ein Aktionär mehr Anteile hält. Die EU-Kommission hält das VW-Gesetz schon seit langem für rechtswidrig. Porsche geht offenbar davon aus, dass der EuGH das Gesetz im nächsten Jahr kippen wird – und damit das entscheidende Hindernis beseitigt ist.

Wie Fachmann Stürzer erwartet auch Auto-Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler, dass Porsche bereit ist, die Macht bei Volkswagen zu übernehmen. „Eine Übernahme ist nicht mehr ausgeschlossen. Porsche ist zu allem bereit, wenn es hart auf hart kommt“, sagte Pieper dem Handelsblatt.

Ferdinand Piëch, Aufsichtsratschef von VW und Porsche-Großaktionär, hatte bereits mit der vom Präsidium des Aufsichtsrates in der vergangenen Woche beschlossenen Ablösung von VW-Chef Bernd Pischetsrieder durch den Audi-Spitzenmanager Martin Winterkorn deutlich gemacht, wer bei Europas größtem Autohersteller das Sagen hat. Winterkorn gilt ebenso als Vertrauter Piëchs wie Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking. Der Porsche-Aufsichtsrat verlängerte Wiedekings Vertrag gestern um weitere fünf Jahre. Zugleich verdichten sich die Hinweise, dass VW-Markenchef Wolfgang Bernhard das Unternehmen verlassen wird. Bernhards Verhältnis zu Winterkorn gilt als gespannt.

Offenbar strebt der 69-jährige Piëch jetzt auch die aktienrechtliche Absicherung seiner dominanten Stellung bei Volkswagen an. Insidern zufolge denkt er auch nicht mehr daran, wie noch im Frühjahr angekündigt, auf eine erneute Kandidatur für den Aufsichtsrat zu verzichten. Piëch fühlt sich VW eng verbunden. Sein Großvater Ferdinand hatte in den 30er-Jahren den Käfer entwickelt, die Keimzelle der beiden Autobauer Volkswagen und Porsche. Piëchs Vater war Werkleiter in Wolfsburg.

Die VW-Aktie reagierte auf die Ankündigung Porsches am Mittwoch mit einem Kurssprung von über 5 Prozent auf 84,25 Euro. Die Porsche-Aktie gab vor allem wegen der möglichen Kapitalmaßnahmen 1,6 Prozent auf 899 Euro nach.
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Gruß Stefan

I am not young enough to know everything ..... James Matthew Barrie
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