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  #1  
Alt 10.11.2003, 13:39
porschethomas porschethomas ist offline
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porschethomas
Frage heulen beim Anfahren

Moin moin,
Ich habe das Problem,daß mein 911er Bj '89 beim langsamen Anfahren heult (Vorderachse).
Wenn ich die Lenkung betätige geht das Geräusch weg.Es ist auch nicht immer.Hat irgendjemand eine Idee ?
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  #2  
Alt 10.11.2003, 22:34
sven.buehler sven.buehler ist offline
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sven.buehler
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Meiner (C1 '87 Mj. '88) hat das beim Ausrollen an der Ampel. Schon seit ca. 1 Jahr.
Mein Mechaniker meinte, das könnte die Bremsscheibe sein, die ganz leicht in Schwingungen versetzt wird (so wie wenn man mit einem feuchten Finger über den Rand eines Glases fährt). Wenn ich die Lenkung leicht bewege, ist das Geräusch verschwunden.

Ich habe auch schon von einigen gehört, dass meist kurze Zeit später die Bremsanlage revidiert werden musste.

Gruß Sven
__________________
Viele Grüße,

Sven
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  #3  
Alt 11.11.2003, 00:15
Benutzerbild von Jochen 911
Jochen 911 Jochen 911 ist offline
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Jochen 911
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Meiner (C1 '84) hatte das beim Ausrollen nach einer Bremsung. Wenn ich die Lenkung leicht bewegte, ist das Geräusch verschwunden. Das ging bis zum Rattern. Es kam bei mir vermutlich daher, daß sich nach dem Bremsen die Kolben der Bremssättel mit den Belägen nicht weit genug von der Scheibe gelöst haben und dann ins Schwingen geraten sind. Ich habe dann bei allen Bremssätteln die Manschetten/Dichtungen wechseln lassen (Preis der Teile pro Sattel 25,- DM im PZ, gibts meines Wissens auch im Zubehör (ATE?)). Seitdem ist das Geräusch verschwunden.

Ziegelrote Grüsse von Jochen
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  #4  
Alt 11.11.2003, 02:09
SEXY911 SEXY911 ist offline
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SEXY911
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Hi,

das gleiche Problem hatte ich mit meinem 88er C1 ebenfalls. Der "hupte" auch des öfteren nach einer Bremsung.

Bei mir sind die Manschetten der vorderen Bremskolben ebenfalls verschlissen, was wohl zur Korrosion der Kolben bzw. Sättel geführt hat. Folge: Die Kolben werden schwergängig und ziehen sich nach einer Bremsung nicht mehr ganz von der Scheibe zurück. Dies wird noch verstärkt, wenn der Dichtring des Kolbens ebenfalls verschlissen ist.

Das Geräusch ist nach einem Wechsel der Bremsbeläge zwar verschwunden, ich werde die Sättel aber so schnell wie möglich überholen.
Schließlich sind 100%ig funktionierende Bremsen gerade bei einem Sportwagen eine Art Lebensversicherung.

Gruß,
Harald
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  #5  
Alt 12.11.2003, 08:46
Rolo Rolo ist offline
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Rolo
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Hallo

1.) Radlagerspiel kontrollieren, falls OK:
2.) Bremszange Kolbenstellung und Zustand des Staubschutzgummis prüfen, falls OK; 3.) Bremsschläuche erneuern und Bremszangen reinigen/überholen.

Grüsse
__________________
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  #6  
Alt 12.11.2003, 12:18
porschethomas porschethomas ist offline
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porschethomas
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Moin Jungs,
erst mal vielen Dank für eure schnellen Antworten.Da ich noch Porschelegasteniker bin
(Der Wagen kam immer ins PZ)werden ich mir jetzt doch ein Reparaturbuch zulegen und versuchen selbst dies grausame Geräusch zu beseitigen.Wenn ich das richtig sehe müßte ich also als erstes die Funktion der Bremsen prüfen.Komm ich da ran indem ich das Auto mit dem Wagenheber hochbocke und danach die Räder abschraube ? Ich hoffe ihr verzeiht mir diese dilletantische Frage
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  #7  
Alt 12.11.2003, 13:04
SEXY911 SEXY911 ist offline
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SEXY911
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Hi thomas,

bitte verzeih mir meine deutlichen Worte, aber bevor man speziell an Bremse oder Lenkung bastelt, sollte man genau wissen, was man da macht und welche Folgen es haben könnte.
Alles andere wäre sehr riskant. Für Dich, sowie andere Verkehrsteilnehmer.

Bitte lege Dir ein gutes Reparaturbuch zu und bastel soviel Du magst an Deinem Wagen herum. Aber Bremsen/Lenkung sollten solange tabu sein, bis Du "sicher" in der Materie bist.

Geh mit Deinem Bremsproblem bitte zu einem Fachmann. Am besten zu jemandem, der sich dabei über die Schulter blicken läßt. So lernt man nämlich am schnellsten und bekommt auch allerlei Kniffe mit, die in keinem Buch beschrieben sind. Auch deswegen ist es prima investiertes Geld.

Und jetzt genug mit dem moralischen Zeigefinger

Gruß,
Harald
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  #8  
Alt 13.11.2003, 13:20
Rolo Rolo ist offline
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Rolo
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Hallo

Normalerweise wirden die von mir beschrieben ersten 2 Punkte bei jeder Inspektion gemacht. Spätestens bei einer Probefahrt wird eine Unregelmässigkeit auffallen und evtl. eine nochmalige Nachkontrolle erfordern.
Anhand einer Geräuschbeschreibung kann man eigentlich selten eine seriöse Diagnose stellen. man kennt aber die Hauptprobleme und weiss das 95% der Fälle eine Ursache haben. Die anderen 5% kann man nur selbst erfahren und muss man abarbeiten.

Letztendlich bleibt es dem Kunden überlassen ob er sofort, oder später oder gar nicht das beginnende Problem behandelt haben will.
Vom Werkstattstandpunkt aus ist je später umso mehr Teileumsatz bei gleicher oder etwas weniger Arbeitszeit.

Für mich ist es oft erschreckend wie viele Porsche mit schlecht gewarteteter Bremsanlage unterwegs sind ( obwohl Scheckheftgepflegt ). Das gleich trifft auch auf andere alte Autos zu.

Kunden die selbst Ihr Fahrzeug warten sind eigentlich kein Problem aber aus rechtlichen Gründen darf ich da als Werkstatt nicht zur Seite stehen ( Wenn der Kunde was verbockt bin ich trozdem in der Haftung ). Selbst hier im Internet kann eine Fehlberatung für mich rechtlich gesehen böse ins Auge gehen.
Auch wenn die Fehlberatung aufgrund der unpräzisen Vorgaben der "Kundschaft" zustandekam und mein Ratschlag von der handelnden Person falsch umgesetzt wurde.
Das die Beratung ohne Vergütung stattfand darf rechtlich nicht in Relevanz zur Arbeitsleistung stehen.
Das ist ein Grund warum so wenige Profis im Internet zu finden sind.

Denoch zeigt es sich das selbstgewartete Kundenfahrzeuge meist besser gepflegt sind als "abgestempelte Scheckheftfahrzeuge". Zudem sieht man auch öfters wie Profiwerkstätten ( ATU, 1-2-3, Pit Stop ) selbst an der Bremsanlage Fehler machen wohl aus Unwissenheit oder weil kein Reparaturleitfaden vorlag.

So Sinn der Ausführungen ist zuerst mal das Ihr versteht warum viele Werkstätten "komisch" drauf sind und es schätzt wenn Ihr eine Werkstatt findet die mit euch ein Risiko eingeht. Schon beim Betretten der Werkstatt geht der Eigner ein Versicherungsrisiko ein und wenn Ihr dort über die Schulter blickt ist das noch OK aber nicht einzufordern.

Wenn Ihr an eurem Auto selbst arbeitet dann ist es schon so wie der Harald andeutet das man bei Sicherheitsrelevanten Arbeiten etwas Respekt vor der Materie haben sollte denoch sind die einfachen Arbeiten an der Bremse durchaus für Studenten durchführbar.
Das gilt aber nicht für jede Bremsanlage und Arbeit. Gerade bei den Brembosätteln sieht man oft das selbst "(L)Fachwerkstätten" aus Unkenntniss Bockmist bauen. Wie soll ich da von einem Hobbyschrauber mehr Können abverlangen ?

Grüsse
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  #9  
Alt 13.11.2003, 13:38
xyz xyz ist offline
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xyz
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Hallo, porschethomas !

Rolo ist ein absoluter Profi, der weiß wovon er spricht !!!
Ihm fehlt nur eines, der "Doktortitel" !
Und da kann ich aushelfen .
Meine Ferndiagnose lautet: Dein Porsche findet irgendetwas an Deinem Fahrstil schlichtweg zum heulen !
Alles klar ?

Gruß

ACHIM
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  #10  
Alt 14.11.2003, 00:49
SEXY911 SEXY911 ist offline
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SEXY911
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Hi Rolo,

ich habe dieselbe (negative) Erfahrung mit Allround-Werkstätten wie ATU gemacht. Allerdings war es kein Porsche, sondern ein Honda Civic (mein Winterwagen). Nix besonderes, sollte man meinen. Allerdings haben es die Leute dort fertiggebracht, die Nachstell-Mechanik der hinteren Trommeln zweimal falsch einzubauen. Folge war dann jedesmal akutes Bremsenversagen nach einiger Zeit, weil sich die Bremse überhitzt hatte.

Klar, die Leute dort sind wohl nicht besonders geschult und kennen nur die gängigen Wagen. Was anderes darf man glaube ich bei einer Universal-Werkstatt auch nicht erwarten. Dazu die günstigen Preise...

Zu dem "einfachere Arbeiten an der Bremse auch für Studenten möglich": "Einfach" ist subjektiv. Für Dich sind Sachen "einfach", die ich mir z.B. nicht bzw. nie zutrauen würde. Insofern denkt jeder anders.
Spätestens aber beim Überholen der Kolben/Manschetten und dem dafür nötigen Herausdrücken der Kolben sollte der Bastler/Gelegenheitsschrauber lieber eine Fachwerkstatt wie ATE ranlassen. Einmal unsauber gearbeitet oder mit dem falschen (mineralölhaltigen) Reiniger drangewesen und schon tickt u.U. eine Zeitbombe.

Gruß,
Harald

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  #11  
Alt 14.11.2003, 15:33
Rolo Rolo ist offline
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Rolo
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Hallo

Nun ja ich will nicht generalisieren bei ATU arbeiten auch gute Mechaniker aber der Ansatz von den Schnellwerkstätten ist anderst. ( hab da mal einen Link gepostet war auf Oldtimerinfo der Thread ATU!!?? finde gerade den link nicht mehr, hänge meinen Beiträge mal unten an. Wird später editiert)

Ansonsten ist beim ATU wie in jeder Werkstatt alles von dem Personal abhängig. Den ATU würde ich vor vielen Vertragswerkstätten ansteuern.

Aber die freie Werkstättenkultur ging mit den Tankstellenwerkstätten und Garagisten vor die Hunde. Wie gesagt es ist fast wie bei Mc Donalds. Für das gleiche Geld gibts oft besseres in der Dorfkneipe aber dafür dauerts länger und die Küche ist nicht offensichtlich


Ich arbeite da wo es qualitative Grundsätze gibt und die Qualitätskontrolle fängt bei mir selbst an. Wenn ich mehr Zeit brauche weil etwas unbekannt ist und abgeklärt werden muss oder weil ich die Sache erforsche dann ist es Verteilzeit ( oder meine persönliche Auszeit ). Wenn deswegen ein Auto erst ein Tag später fertig ist dann ist das kein Beinbruch.

Bei ATU & Co ist der Ansatz völlig anderst.
Natürlich will auch ATU & Co nicht pfuschen aber es gibt halt wie in jedem Job 95% Routine und 4% sind anspruchsvoll und bei 1% bist du in Neuland.. sprich die 95% sind nirgends ein Problem, bei den 4% brauchst du fähige Leute und bei den restlichen 1% wirds für jede Werkstatt ein Job bei dem man Finanztechnisch drauflegt.
Nun nennt mich halt Mr. 1% weil ich genau in dem Bereich im Gegensatz zu den anderen Mechanikern gerne arbeite.
Real ist es aber so das die meisten Menschen eine lockere Arbeit zum möglichst viel Geld verdienen suchen.
Sprich die arbeiten problemlos bei ATU während meinereiner wegen nicht Teamfähigkeit und unnötiger Penibilität schnell draussen wäre.

Als einfache arbeiten an der Bremse betrachte ich den Belagwechsel.
Selbst da kann man wie gesagt einiges Falsch machen. Bremszangen überholen ist vom Arbeitsstandpunkt eigentlich auch recht einfach nur sind dort Fehler extreem fatal.

Und bei allem ist es so das man durch Erfahrung und Kenntnis eine völlig andere Einstellung zur Arbeitsmaterie hat.

Bei einem "einfachen" Bremsbelagwechsel seh ich einfach Dinge die einem Hobbyhandwerker nicht auffallen und wenn doch er die nicht einordnen und einschätzen kann.

Grüsse

Appendix:

Hallo

Nun ja, der ATU ist nicht homogen und die Arbeitsleistung wird am Ende von den dort tätigen Mechanikern erbracht.

Das Grundproblem ist jedoch das handwerkliche Tätigkeit industrialisiert wird und dabei völlig andere Strukturen greifen. Das betrifft nicht nur ATU
sondern jedes grössere Autohaus das ähnlich organsiert ist.

Die beste Arbeitsleistung bekommt man immer dort wo der Kunde praktisch direkt mit dem Mechaniker zu tun hat. Je grösser ( und effizienter ) die Organisation um so unpersönlicher und mit der Tendenz zum Leiblosen.
Das betrifft aber alle Branchen.

Nur in der Industrie steh ich am Band und bekomme vorgefertigte Bauteile die entsprechend ausgetüftelter Routinen eingebaut werden müssen.
Bei dem Handwerk hast du immer individuelle und teilweise schwer kalkulierbare Einzelleistungen.
Ein guter Handwerker arbeitet nicht primär um Geld zu verdienen sondern um eine Aufgabe auszufüllen, sprich eine persönliche Leistung abzuliefern und für diese Leistung seine Entlohnung zu bekommen. ATU und Co möchten einerseits denn flinken Teilewechsler aber auf der anderen Seite auch denn versierten Profi. Es liegt an den Geschäftsführern genau diese Balance im Personal zu halten und ein "Team" zusammenzustellen. Leider ist der ATU ein kaufmänisch orientierter Laden der eher die Teilewechsler sucht und fördert als sich mit "sperrigen" Handwerkern den Umsatz zu schmällern.

Zudem ist es wirklich so das man bei einem Belagwechsel die Bremsscheiben erneuert weil auf riefigen Scheiben die neuen Beläge erst Einlaufen müssen was zur Konsequenz hätte das entweder der Mechaniker die neuen Beläge auf einer Probefahrt einfährt ( dauert um 15-30 minuten, da macht der gleiche Mechaniker mehr Umsatz mit Ölwechsel oder dem nächsten Bremsendienst ) oder man dies dem Kunden überlassen hätte.
Da der ATU Annahmemensch und der Mechaniker keine Ahnung haben wer der Kunde ist, sprich ob der Kunde in der Lage ist das selbst zu tun es aber andererseits ein eklatantes Sicherheitsproblem darstellt und bei einem
dadurch entstehenden Unfall die Werkstatt mit in die Haftung genommen werden kann ( Bei den AGB´s der ATU auszuschliessen ) wird auch die noch "brauchbare" Bremsscheibe erneuert.

Wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf dann ist es so das im Grosseinkauf eine normale Golf Bremsscheibe ( 230x10 ) um die 10,- kostet. Wohlgemerkt von einem deutsche Top Hersteller und in bester Qualität ( OEM oder bei einigen Herstellern weit über OEM ).
Ich bekomme aber fast gleiche Qualität aus der EG für unter 8,- und aus dem "Ausland" für unter 6,- ( Wobei die Ausländischen oft OEM !).
Die Preisstruktur ist aber abhängig von der Abnahmemenge.
Wenn ich beim deutschen Bremsscheibenhersteller anruf und sag ich brauch ein Paar Bremsscheiben dann meint der ein paar Bremsscheiben oder Mindestabnahmemenge ein paar Europaletten.
Wenn ich sag ich nehme übers Jahr einige tausend Europaletten ab macht der mir andere Preise. Sprich beim Einkauf verdiene ich die meiste Kohle wenn ich es umsetzen kann.
Der ATU ist ein grosser Autoteilehändler mit eigener Einbauwerkstatt das den Vorteil hat das ungefragt jeder Scheiss eingebaut werden kann weil der Handwerker der im Grosshandel einkauft auf Qualität achtet und wegen 5,- pro Bremsscheibe im Einkauf nicht unbedingt das Risiko einer Reklamation eingeht.

Die ATU schon. Wenn die 100000 Bremscheiben minderster Qualität verbauen haben die mal 500 000,- Handelsspannenvorsprung und wenn der Kunde reklamiert ( da wird es sich um 1% handeln ) dann bekommt der eventuell halt die teueren Bremsscheiben verbaut. Der Kunde ist danach nicht gerade erfreut aber denoch zufrieden und von den 500000,- Handelsdifferenz bleiben nach den Reklamationen noch 400 000 übrig.

So einfach ist das.

Und wenn der Mechaniker bei der ATU keine Lust hat minderwertige Ware zu verbauen und minderwertige Leistungen abzuliefern dann geht der von selbst oder wird gegangen ( weil der halt nicht ins Team passt )
Aber das betrifft alle grossen Werkstätten und der Marktdruck zwingt nach und nach alle Handwerker in die Marktstruktur von OBI & Co.
Die daraus folgenden Konsequenzen für die Zukunft sind katastropal und sehr düster, sprich das Auto ist eh schon ein banales Konsumgut und wird in Zukunft schon alleine wegen fehlender Handwerker zu einer Wegwerfware.
Jede neue Mechanikergeneration hat immer weniger Probleme bei ATU und Co weil die nichts anders gelernt haben und auch nichts dazulernen werden können. Fehler am Auto ? Stundenlang gesucht und mit teueren Teilen erneuern nicht gefunden ?
Da sagt man dem Kunden; besser gehts nicht und er soll doch die Karre langsam in den Ostblock abstossen bevor es richtig "teuer" wird.
Gleichzeitig wird eine dicke Rechnung rübergeschoben weil eine erfolglose Fehlersuche nicht unbedingt eine Leistung darstellt und daher vergütet werden muss aber wenn dabei viele Teile erneuert wurden ist die Rechtslage zwar gleich aber man hat das Einbehaltungsrecht bis zur vollständigen Bezahlung. ( Wobei ich beide Seiten kenne ).

Sprich erst mal zahlen, Auto mitnehmen zu anderer Werkstatt oder Gutachter und dann vor Gericht und anschliessend einen Vergleich der ATU und Co nicht viel kostet weil die Organisationsstruktur schon dafür vorgesorgt hat ( Rechtsanwälte sowieso im Haus und sicher formulierte AGB´s )

Grüsse

http://www.oldtimerinfo.de/Diskussio...ML/000492.html

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  #12  
Alt 14.11.2003, 22:10
Waffel Winnie
 
Beiträge: n/a
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Wenn ich Rolo so lese, dann besinn ich mich langsam wieder auf meine alten Studenten-Tage anfang der 90er, als ich wegen Geldmangel an meinem damaligen Audi 100 5E Typ 43 Bj 78 noch wirklich alles selber gemacht habe. Da weiss man wenigstens was man hat und gemacht hat. Durch Bremsen, Auspuff, Ventilspiel, Zündung einstellen, Elektrik bis über die komplette Zerlegung und Zusammenbauung der K-Jetronic habe ich mich mit Hilfe von Reparaturanleitungen durch wurschteln müssen.
Meine Reparaturen haben zwar wegen dem Lerneffekt immer ewig gedauert, aber hat alles funktioniert.

OK, mit meinen Elfern bin ich in sicheren Händen: Mein Porsche-Mechaniker ist von der Rolo-Klasse und stellt sich den Problemen und durchdenkt sie ingenieurmäßig. Teiletausch nur wenn wirklich nötig. Außerdem ist er äußerst aufkunftfreudig und erklärt einem genau die Zusammenhänge. Blöderweise ist der inzwischen überregional so bekannt, daß die 911er-Fahrer ihm die Bude einrennen . Wartezeiten auf Reparaturen: 8 Wochen!! Er arbeitet alleine, würde ja jemanden einstellen, aber er findet niemanden, der eben noch echter Handwerker und kein ATU-Teiletauscher ist.(@Rolo: der sucht jemanden wie Dich, fall also mal nen Job brauchst ) OK ich hab in vernünftiger Reichweite noch eine gute Porsche-Werkstatt: RUF. bei denen ist es leider auch so daß man 4 Wochen auf einen Termin wartet... (übrigens mit Stundensatz von ca. 60€ ist Ruf auch preislich ok)
Jedenfalls, die langen Wartezeiten zwingen mich bei meinen Porsche, inzwischen viel selber zu erledigen. Ein Porsche-Bremssattel funktioniert genauso wie jeder andere Bremssattel auch (jetzt mal von so 4-Kolben-Rennbremssätteln abgesehen) und das Bremsenentlüften ist mit dem richtigen Werkzeug auch kein Hexenwerk. Öl und Getriebeöl wechseln kann eigentlich jeder, der nichts gegen schmutzige Hände hat und einen Werkzeugkasten und Handwaschpaste sein eigen nennt. Das wichtigste am Selbermachen ist, daß man nicht drauf loswerkelt, sondern sich vernünftig vorbereitet und sich ne Menge Zeit nimmt (die Angaben bei z.B. Pelican-Parts-Anleitungen sollte man am Anfang ruhig verdoppeln für die notwendigen Nachdenk-Phasen). Also nicht "es ist ja erst 20 Uhr und ich brauch erst morgen früh wieder meinen Porsche, also kann ich noch schnell die Bremsanlage überholen"...

Wenn ich aber noch nie an irgendeinem Auto rumgebastelt hätte und nicht einigermaßen wüsste, was ich tue, dann würde ich die Finger von jeglichen Reparaturen auch lassen und zur Not sogar zum ATU fahren. Aber immer nur mit einem klaren Reparaturauftrag.

Grüße
Winnie
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