Tach zusammen,
am Sonntag letzter Woche wurde unser 911/912 in Holland gestohlen.
Der Bericht dazu hier:
http://www.elfertreff.de/showthread.php?t=25405
Hier ein kurzer Bericht der „Lernerfolge“ der letzten Tage.
1. Polizei
Politie.nl: Direkt nach dem Bemerken des Diebstahl und ca. 40 Min. nachdem es passiert war, wurde uns von der niederländischen Polizei in Heeren mitgeteilt, das niemand wegen des Diebstahls herauskommen würde sondern wir müßten selbst zur ca. 12 km entfernten Dienststelle fahren… Äh. ja. mit einem freundlichen Menschen ging das auch.
ca. 1,5 Std. Bericht aufgenommen und Bilder aus smartphone gezeigt, mit VIN und Motornummer. Das Ergebnis:
1. Nett gewesen, Kaffee umsonst, ansonsten Garnix.
2. Eintrag ins Schengen-Register als „Jeep, rot, Kennzeichen: N-EDL73H“ (habe ich bei der Abmeldung vom Str. Verkehrsamt mitgeteilt bekommen)
Polizei.nrw: An 2 Stellen gemeldet und auch Hinweise aus Forum und Kleinanzeigen weitergegeben.
Die offensichtlich gelangweilte Kripo in Neuss fand unseren Wagen anscheinend nicht Wertvoll genug umd mal „so Richtig in Aktion zu treten“ also mehr zu tun als mit mir zu sprechen.
Es werde ermittelt, aber es brauche Zeit, usw.usw.
Ausser aufnehmen, abwiegeln und reden habe ich nicht viel erlebt in den letzten 5 Tagen.
Jetzt mal ganz ehrlich, es gibt jeden Abend Fernsehserien und Tatorte - woher zur Hölle beziehen die Ihre Informationen über die deutsche Polizei.
Mehr Fantasie als bei den betreffenden Drehbuchautoren gibts anscheinend noch nicht mal bei Marvel-Verfilmungen
2. Versicherung.
Erstmal alles gut.
OCC reagiert schnell, freundlich und gut, man hat wirklich das Gefühl betreut zu werden.
Nach der 1 monatigen Karenzzeit weiß ich mehr.
3. No-Drive-Area: Dreiländereck
Ich habe mittlerweile von Polizei, befreundeten Niederländern und Belgiern, sowohl von der Versicherung soviel gehört, dass ich keinen klassischen Reifen mehr ins Dreiländereck oder die Nähe setze.
Dort ist man an vielen Orten innerhalb von 5km über die nächste Grenze und somit absolut aus dem Fokus der eventuell verfolgenden Polizei.
Es operieren dort so viele Banden der organisierten Fahrzeugkriminalität, dass oft Anwohner in Wohnvierteln WhatsApp-Gruppen gebildet haben, die Verdächtiges gegenseitig melden.
Es sind definitiv nicht nur Oldtimer betroffen. Ein holländischer Freund aus Sittard erzählte mir, das es z.B. regelrechte Volvo-Wochen gäbe...
Lohnende Fahrzeuge werden z.B. gezielt von Parkplätzen vor oder an der Grenze aus weitergemeldet und bis zum grenznahen Parken verfolgt - so wahrscheinlich auch bei uns, denn es hat knapp 20Min gedauert, dass der Wagen weg war. Das OutletCenter in Roermond ist anscheinend auch sehr beliebt. Alles was in irgendeiner Art und Weise Grenznah ist.
Es wird professionell und organisiert geklaut und innerhalb kürzester Zeit verschwinden die Autos in bereitstehenden LKWs oder nahen Scheunen und werden erstmal für ein paar Stunden oder Tage „ruhen“ gelassen.
Dann entweder zerpflückt oder - wenn es das Risiko lohnt - zum pausieren eingemottet für den späteren legalen Verkauf.
4. Belgisches Recht der Verjährung nach 3 Jahren.
In Belgien ist nach 3 Jahren das Recht auf Eigentum an gestohlenen Gegenständen verjährt.
Das ist anscheinend ein Persilschein für die Herren Porschknacker.
Wers genau wissen will, lese hier
http://www.autobild.de/klassik/artik...e-5568580.html
Anscheinend werden dann noch nicht mal mehr Typenschilder oder Nummern geändert.
5. Was habe ich gelernt.
Unserer Porsche war für uns und speziell für die beste Ehefrau von allen perfekt und ideal. Offen, leicht zu fahren, durch den kleinen Motor auch auf Dauer für Kurzstrecke zu gebrauchen, rostfrei usw.
So einen Wagen werden wir zu unserm Invest nicht wieder bekommen. Egal, was die Versicherung bezahlt.
Grade bei den aktuell horrend steigenden Preisen.
Ich habe nun einfach aufgerüstet:
- Kleinmetall Lenkradkralle,
- verstecker Unterbrecher,
- Batterieknochen,
- Bodenhaken und anketten in der Garage
- kleine versteckte Bewegungsmelder, die bei Erschütterung sofort mit 130db in Fhzg für Trommelfellzerfezenden Lärm sorgen,
und beim Thema GPS-Ortungschip bin ich noch dran.
Fazit:
Grade Targa und Mercedes Pagoden werden wie wild geklaut, dicht gefolgt von 911 Coupés und Cabrios.
Egal, was Ihr macht, Ihr werdet im Falle eines Falles nie das zurück bekommen, was Ihr an Liebe und Arbeit hinein gesteckt habt.
Schützt Eure Lieblinge so gut es irgendwie geht.
Ich habe seit letztem Sonntag soviel Unglaubliches - aber leider wahre Dinge - über organiesierte Kriminalität gehört, das mir die Freude am sorglosen Fahren - meinem Hobby - vergangen ist.
Das ist Scheisse.
Bye Peter