28.07.2005, 23:56
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Motorrevision 964: Kosten und Nutzen
Hallo, in die Runde!
Ich lese seit langer Zeit mit großem Interesse die sehr informativen Beiträge in diesem Forum, poste heute zum ersten Mal und das gleich mit einem größeren Anliegen.
Meine "freie" Werkstatt hat bei der letzten Inspektion meines 964 (C4, Bj. 1990, 179.000 km, alle Inspektionen, technisch top) probeweise ein Auslassventil gelöst und den Abstand Ventilschaft zu Ventilführung "geprüft", mit dem Ergebnis: 3/10 statt 1/10mm Kippspiel. Lösungsvorschlag: schleunigst Top End Rebuild, inkl. Steuerketten, Kolbenringen, Fräsarbeiten an den Köpfen wg. Bj. 1990 (keine Dichtungen) etc. Kostenvoranschlag: astronomisch. Mein PZ ist dagegen der Auffassung, so könne man das Kippspiel gar nicht messen, man müsse die Ventile ausbauen und mit einem Prüfwerkzeug messen. Wieder eine andere Werkstatt hält eine Verschleißgrenze (Kippspiel) bei 10mm Ventilhub von 8/10mm für okay.
Was tun? Das Auto läuft erstklassig - verkaufen will ich es auf keinen Fall. Wäre es aus Ihrer Erfahrung ratsam, sich der Sache sofort zu widmen oder (vorsichtig) noch 10.- 15.000 Km zu fahren, um im Herbst das sicher große Investment anzugehen? Falls Sie vergleichbare Revisionsarbeiten haben durchführen lassen: was kostet so etwas? Und: Sollte man dabei auch gleich das Kurbelgehäuse öffnen und Verschleißteile ersetzen lassen?
Viele Grüße
Helmut Hauptmeier
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29.07.2005, 00:11
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Hallo Helmut
ich würde auf jeden Fall die freie Werkstatt wechseln, sowas ist unseriös! In eingebautem Zustand ist das Messen schon möglich, nur werden sehr schnell Messfehler gemacht. Wozu hat die Werkstatt vermessen? Sofern sich das Ventilspiel einwandfrei einstellen lässt, würde ich ungehindert weiterfahren ohne Gedanken an ne Revi, weder jetzt noch im Herbst. Habe Kundenfahrzeuge mit über 300Mille km auf der Uhr, die laufen immer noch mit den ersten Führungen tadellos.
Gruss, Rolf
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch mehr Ladedruck......
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29.07.2005, 00:49
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Sofort die Werkstatt wechseln!! DRINGEND! Das ist reine Geldmacherei!!
Ersten ist das eine unseriöse Messung (s. turboracer) und zweitens ist das Spiel in den Ventilführungen kein grosses Risiko, solange Spiel korrekt einstellbar und Oelverlust oder gar Bläuen beim Gaswegnehmen sich in Grenzen hält.
Zum Beispiel:
Habe meinen alten 2,0l Motor revidieren lasssen müssen, lief aber noch durchaus zufriedenstellen vor der Revision, hat nur grenzenlos Oel getropft aus allen möglichen Dichtungen.
Bei den Ventilen konnte man in gezogenem Zustand fast einen halben Zentimeter seitlich Wackeln, wenn das kein Spiel in der Führung ist! Trotzdem, (s. oben) gelaufen ist der Motor damit noch wie eine Eins!
Don't panic, just change your mechanic!
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Grüsse Marcel
Habt ihr den Zündschlüssel links, dann sitzt das Herz am rechten Fleck!
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29.07.2005, 04:25
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Sie haben ja wohl nicht den Kopf demontiert.
Wohl haben sie das Ventil mit Druckluft im Kopf gehalten.
Und haben sie nur die Federn gelöst und versucht mit den Fingerspitzen ein Spiel abzuschätzen/zu messen?
Das könnte heissen, dass mitsamt der Schaftdichtung sehr deutlich Spiel vorhanden ist.
Prüf doch mal:
Wenn jemand hinter Dir herfährt Du ordentlich Drezahl draufhast und dann spontan vom Gas gehst, gibt er dann starke Rauchzeichen (er zieht das Öl dann durch die Schaftdichtungen)?
Wenn Du dazu gerne einen Standesgemäß heissen Fahrstil pflegst, solltest Du dann vielleicht doch langsam anfangen zu sparen;
denn die reduzierte Wärmeleitfähigkeit zwischen Ventilen und Köpfen kann zum Problem werden.
Alles Gute.
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Hilfe - ich liebe ein Auto...
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29.07.2005, 09:14
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Vielen Dank!
Zur ersten Antwort von turboracer: Die Werkstatt hatt keine Probleme, die Ventile einzustellen; der Chef hielt es angesichts der Laufleistung allerdings für nötig, sich exemplarisch ein Auslassventil anzuschauen.
Zur zweiten Antwort von turbo930: Ölverlust hat mein Schätzchen ein wenig allein am Übergang zum Getriebe. Auf 10.000 km, dann wechsle ich das Öl ohnehin, muss ich max. 1 - 1,5 Liter nachfüllen. Bläuen beim Gaswegnehmen ist weder mir noch einem Bekannten (M3 E30-Fahrer), der oft hinter mir herfährt <bg>, nie aufgefallen.
ZUr dritten Antwort (C1Stolli): Richtig, der Kopf wurde nicht demontiert. Wenn ich es richtig verstehe, hat man so weit alles abgebaut und die Feder gelöst, dass man mit einem Schrauben-Zieher eine Aussage zum Spiel "Schaft zu Führung" treffen konnte. Wie man dabei allerdings auf Zehntel-Millimeter kommen kann, weiß ich nicht. Wie gesagt: Von einem Bläuen habe ich bis heute nichts gesehen. Ich fahre schon recht flott, auch mal ein Ründchen auf gesperrtem Terrain
Noch einmal: Tausend Dank. Über jeden weiteren Tipp, gerade auch zu Kosten und Nutzen einer Revision, würde ich mich sehr freuen!
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29.07.2005, 11:03
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Hallo Helmut,
aus der Entfernung ist das Ganze natürlich schwer zu beurteilen, aber lies doch mal hier nach, vielleicht hilft das bei der Entscheidungsfindung.
Vielleicht solltest Du es wie bei einer Krankheit halten: erst mal eine zweite (oder vierte) Meinung beim Mechaniker Deines Vertrauens einholen.
Was mich stutzig machen würde, sind die genauen Maße, die Deine Werkstatt scheinbar nur durch Wackeln am Ventilschaft ermittelt haben will. Da stimme ich Deinem PZ uneingeschränkt zu.
Ein erfahrener Schrauber wird allerdings schon durch diese Prüfung in etwa sagen können, ob die Führungen am Ende sind.
8/10mm Spiel als Verschleißgrenze ist aber garantiert zu viel, da sind Dir die Ventile wahrscheinlich längst um die Ohren geflogen.
Meines Wissens liegt das Größtmaß beim SC bei 9,2mm bei den Ventilführungen. Damit hat der Schaft ca. 0,25mm Spiel.
Viele Grüße
Rolf
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29.07.2005, 11:30
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Hallo nochmal,
hab' gerade noch diesen brandaktuellen Beitrag im Pelican Parts-Forum gefunden.
Gruß
Rolf
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