Standgasprobleme

[Micha]

Hallo Schrauber und alle anderen,
Ich habe das Problem das bei meinem 911 T zeitweise im Stand die Drehzahl sich nicht absenkt. Erst mit Gang rein und dann langsam Kupplung kommen lassen. Es ist so als würde irgendwo das Gaspedal oder Gaszug kurz klemmen. Beim genaueren Hinsehen habe ich letztens noch einen Schalter auf der linken Seite entdeckt. Dieser sitzt genau unterhalb des Gasgestänges, wird aber in Nullstellung nicht betätigt. Kann es sein das dieser Schalter im Standgas geschaltet sein sollte?
Leider kann ich noch keine Probefahrten machen um mehr noch zu testen.

Wenn einer was weis bitte melden.

Gruß Micha

Hi Micha,
also das mit der Drehzahl könnte an einem Unterdruck-Problem liegen. Hat Dein Verteiler einen Unterdruckanschluß und wo issn der angeschlossen? Bleibt die Drehzahl so bei 2000 hängen?
testen kann man den, indem man einfach mal den Schlauch in den Mund nimmt und a bisserl saugt (keine Angst da kommt kein Bier, aber evtl ein Taschentuch drüber, damit man dnach nicht mit schwarzen Lippen rumsaust). Oder muss man blasen? weiss jetzt auch nicht mehr...

Aber ich geh mal davon aus daß Dein Problem da irgendwo zuhause ist.

Und der Schalter is aber auch nicht original, oder? Kenn ich an meinem nicht. hast Du mal ne Detail-Aufnahme?

Vielleicht hat sich da blos jemand nen heimlichen Diebstahl-Schutz gebaut?

Grüße
Winnie

[2freede]

hallo micha

du hast die zenith mit der zusatzgemischeinrichtung drauf (gab es z.b. für den amerikanischem markt, jedoch nicht für den deutschen)

diese gemischanreicherung wird eben über diesen kontakt angesteuert, dieser betätigt wiederum ein ventil an der rechten vergaserbank (hinterster zylinder) .. wodurch der unterdruck an diese zusatzgemischeinrichtungen gelangt und dort über eine membrane das zusatzgemisch über die einzelnen kleinen mesingrohre an die zylinder frei gibt.

dieses zusatzgemisch soll das übergangsloch zwischen leerlaufdüse und hauptdüse überbrücken. im absoluten leerlauf (nicht betätigtes gaspedal) soll jedoch kein zusatzgemisch freigegeben werden.

d.h. konkret, dass der schalter in leerlaufstellung unbedingt betätigt werden muß, was du auch mit hilfe der kleinen madenschraube einstellen kannst, da sich die stellung der schalterbetätigung je nach standgaseinstellung wieder verändert.

wird der schalter im standgas nicht geschlossen, bekommt der motor über diese zusatzeinrichtung zusätzliches gemisch, der motor läuft zwangsläufig auf einer erhöhten drehzahl.

eine genaue anleitung zur einstellung dieses vergasertyps und der angebauten zusatzgemischeinrichtung bekommst du auf anfrage übrigens kostenlos von porsche zugesendet.

da es diese zusatzgemischeinrichtung für den deutschen markt nicht gab, habe ich sie an meinem 2.2T motor letztendlich abmontiert und die öffnungen am vergaser einfach verschlossen.

gruß freede

jetzt muß ich nochmals anmerken ...
diese membrane, die das zusatzgemisch freigeben, werden in regelmäsigen abständen spröde und härten aus .. wodurch das zusatzgemisch auch trotz funktionierendem unterdruckschalter freigegeben werden kann.

WOW Freede, Du bist ja ein richtiger Vergaser-Spezialist (das werd ich noch zu nutzen versuchen )!

Aber noch eine Frage aus Interesse:
Wenn über diese Zusatz-Gemischeintichtung laufend eingespritzt wird, weil der Schalter nicht schaltet, dann müsste doch der Leerlauf wieder hochgehen, wenn Micha den Leerlauf über die Kupplung abbremst?

Grüße
Winnie

[2freede]

hallo winnie

diese zusatzgemischeinrichtung fungiert letztendlich wie ein kleiner zusatzvergaser, dessen gemisch (wie fett und wie viel) an zwei schrauben eingestellt werden kann.
ich vermute nun, dass das zusatzgemisch recht mager eingestellt ist.
wenn ich meine weber extrem zu mager einstelle, habe ich das selbe symptom.
der motor bleibt irgendwo bei 2000 umdrehungen hängen und kann dann mit erstem gang und kupplung runtergeholt werden, wo er dann auch bleibt.

gruß freede

[Micha]

Hallo Freede und Winnie,
danke für eure Antworten. Ich muß zu meiner Schande gestehen das meine Bilder und Beschreibung der Teile etwas dürftig war, aber Freede scheint es auch so heraus gefunden zu haben.
Ich werde das nächste Mal eine detailiertes Bild zeigen und den Schalter per Madenschraube mal versuchen einzustellen. Werde dann mal berichten.
@Freede
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>du hast die zenith mit der zusatzgemischeinrichtung drauf (gab es z.b. für den amerikanischem markt, jedoch nicht für den deutschen) [/quote]
heißt das ich habe Amivergaser oder welche die gar überhaupt nicht auf diesen Motor (2,4T) gehören. Am Modell 1973 waren doch Zenithvergaser drauf?
Ich werde mal meinen Motor aufschlüsseln (laut Typenschild müßte es auch ein 2,4ér sein), Getriebe ist ein 915èr mit 5-Gang, deshalb hatte ich mir bisher keine Gedanken über die Orginalität gemacht und Leistung war auch immer satt gewesen.

Was leider auch noch sehr unschön ist, nach längere Standzeit bläut es erstmal. Ich hatte dieses Problem schonmal vor ein paar Jahren, da hatte es nach langer Standzeit (6-8 Mon.) auch gebläut, dachte erst das vielleicht etwas Oil das auf den Wärmetauscher getropft war, mitverbrennt- war dann schlagartig weg und ist auch nicht mehr aufgetreten. Jetzt hatte ich dieses Bläuen wieder obwohl der Motor beim Letzten anlassen (ca. 8Wochen her) keinerlei Anzeichen gab.
Inzwischen der 8 Wochen hatte ich die Wärmetauscher und Endtopf ab um diese zu schweißen, anschließend hatte ich nur außerhalb Zinkspray und Schwarze Farbe (hitzfest) aufgetragen.
Denke nach Warmlaufphase wird dieses Bläuen wieder wegsein.
Habt ihr ein solches Verhalten auch schonmal gehabt?

Gruß Micha

[2freede]

hallo micha

der zenith ist schon korrekt .. doch die zusatzgemischanreicherung, die seitlich auf den zeniths angeschraubt sind, gab es nicht überall.
es ist das kästchen von dem die zwei messingröhrchen abgehen und dann unterhalb der drosselklappe wieder in den vergaser münden.

ich weis jetzt nicht in welche länder der wagen mit bzw. ohne diese anreicherung geliefert wurde.
ich weis nur, dass es sie in deutschland nicht gab, und dass sie auf dem amerikanischen markt drauf war.

freede

[boxxxer]

Hi Micha,

das Problem mit dem "ölen" nach längerer Standzeit hatte ich bei diversen VW Bussen (auch mit Boxermotor) immer wenn die Dinger länger standen und dabei evtl. noch ein bischen schief standen lief anscheinend Öl an den Kolbenringen vorbei in den Brennraum.

Beim ersten Anlassen hatte ich dann eine blaue Rauchwolke. Der Ölverbrauch war ansonsten normal und auch im Fahrbetrieb war kein Ölrauch zu sehen.

Ist halt konstruktionsbedingt bei den Boxer Motoren. Die Busse haben trotzdem 230 tkm und 330 tkm gehalten

Tom

[Micha]

Hallo Tom,
das gibt Hoffnung

Gruß Micha

Michi, das ist wirklich normal, mein 2,4 hat nen vor 2000km überholten Motor, und der bläute auch ganz schön, als ich vor Kurzem nach 3 Monate gestartet habe.
Tom hat hier auch die richtige Begründung geliefert...

Grüße
Winnie

[Micha]

Hallo Winnie und Tom,
hatte am Samstag den Motor nur gestartet um zu hören ob der Auspuff den ich zuvor montiert hatte auch dicht ist. Wärmetauscherdichtungen sind dicht und auch die Endtopfdichtungen sind dicht, aber dafür hat der Endtopf sich bei der Montage so verspannt das es jetzt leider oberhalb der Endtopfeingangsrohr abbläst. Endtopf nochmal ab und schweißen, dann dürfte es ok sein.
Werde dann nochmal richtig den Motor warmlaufen lassen und das Standgas beobachten.

Gruß Micha