Hallo Herr Bühler,
habe gerade Ihre Frage zum Thema Unterbodenschutz gelesen. Aus meiner langjährigen Erfahrung mit der Restaurierung von Oldtimern und deren anschließendem täglichen Dauereinsatz habe ich die Erkenntnis gewonnen, daß man Unterbodenschutz eigentlich am Auto so sparsam wie möglich verwenden sollte. Wirklich gefährdet sind nur die Unterbodenbereiche in den direkten Steinschlaggefahrenzonen der Räder, also die Radkästen. An den übrigen Bodenbereichen hat man nach meiner Erfahrung selbst mit völlig ungeschütztem Lack keine Probleme.
Das Problem bei herkömmlichem Unterbodenschutz ist dessen Eigenschaft, eigentlich nur gegen Steinschlag zu schützen, nicht aber gegen Rost. Es gibt sogar Produkte, die Wasser aufnehmen. Das heißt im Klartext: rostet es unter dem Unterbodenschutz, dann sieht man das eventuell gar nicht und merkt das erst, wenn es zu spät ist.
Ich bin dazu übergegangen, nur noch in den direkt gefährdeten bereichen U-schutz zu verwenden, dann aber nur durchsichtiges "Klarsichtwachs", z.B. von Deitermann. Den Rest lackiere ich in Wagenfarbe sorgfältig bis in alle Ecken (ab Werk meist nicht der Fall) und halte diese Oberflächen unter ständiger Beobachtung. Ein bis zweimal im Jahr kann man dann kleine Steinschläge ausbessern und alles ist in bester Ordnung. Sollte sich unter dem Klarsichtwachs Rost entwickeln, stellt man das schnell fest. Basis ist natürlich auch hier eine einwandfreie Lackschicht unter dem Wachs.
Grüße
Walter Giernoth
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