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VW Touareg: Die Limousine mit Lizenz zum Klettern
Kann man die Kletterfähigkeit eines Range Rovers mit dem Fahrspaß eines BMW X5 verbinden? Man kann. Volkswagen macht es mit dem Touareg vor.
Der Name des stolzen Wüstenvolks ist für den neuen Wolfsburger Luxus-Offroader Programm: Zäh in den Niederungen nicht befestigter Straßen, stolz auf den Boulevards der Metropolen. Nach dem Phaeton hat Volkswagen ab Mitte November ein weiteres Fahrzeug für das betuchte Publikum im Programm. Die Preisliste beginnt offiziell bei 41.350 Euro.
Für dieses Geld gibt es einen 3,2-Liter-V6-Benzinmotor mit 162 kW/220 PS und einem maximalen Drehmoment von 305 Nm, Sechsgang-Handschaltgetriebe sowie permanentem Allradantrieb. Das Sahnestück aber ist das Spitzenmodell mit einem Fünf-Liter-V10-TDI-Motor. 290 kW/313 PS Leistung und 750 Nm Drehmoment stehen in den Papieren. Für die Übertragung der Kraft sorgt hier eine Sechsgang-Automatik, die auch mit Wippen am Lenkrad manuell bedient werden kann. Während der "kleine" Benzinmotor mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe für 201 km/h Spitzengeschwindigkeit gut ist, kommt der Selbstzünder maximal auf 225 km/h.
Es sind aber nicht die nackten Werte dieses Zehnzylinders mit Pumpe-Düse-Einspritzung und zwei Turboladern, es ist sein Auftritt in Kombination mit dem Fahrzeug, was überzeugt: Eine Einheit, die man bei den Wettbewerbern so bislang vergeblich sucht. Damit lässt sich im Gelände viel anstellen. In atemberaubender Schräglage geht es über Stock und Stein. Dabei kann der Wagen mehr, als mancher Magen verträgt. Sogar das Fahren im extremen Gelände gelingt als Kinderspiel.
Möglich macht dies eine Vielzahl von elektronischen Helferlein, die zum Beispiel bei einem Stopp an einem steilen Berg den Wagen dank Bremseingriff automatisch in Position halten oder bei der Bergab-Fahrt je nach Schräglage und Geschwindigkeit die Fahrt verlangsamen und zur Not die geballte Kraft auf nur ein Rad lenken, weil die anderen in der Luft hängen oder im Schlamm stecken. Der Fahrer ist allein dafür zuständig, dass keine Felsbrocken getroffen werden oder eine dicke Eiche touchiert wird.
Der Selbstzünder mit der serienmäßigen Luftfederung - beim Benziner für 2.605 Euro Aufpreis zu haben - erlaubt es, die Bodenfreiheit zwischen 16 und 30 Zentimeter zu justieren. Bei höheren Geschwindigkeiten senkt sich der Abstand bei Bedarf kontinuierlich. Im speziellen Ladelevel wird dann die niedrigste Stufe erreicht. Wer es bei der Stahlfederung belässt, muss sich mit einer Bodenfreiheit von 24 Zentimetern "begnügen". Der Böschungswinkel beträgt mit der konventionalen Federung 28 statt 33 Grad. Gleiches gilt für den Rampenwinkel, der entscheidend ist für das Überfahren einer Kuppe. Hier lautet der Wert 22 statt 27 Grad.
Zum Zahlenwerk gehören auch die übrigen Proportionen. Die Länge erreicht 4,75 Meter, die Breite 1,93 Meter und die Höhe bis zu 1,73 Meter. Beide Motorisierungen sind für eine gebremste Anhängelast von 3,5 Tonnen ausgelegt. Die Kofferraumgröße wird mit rund 550 Liter angegeben. Der Verbrauch per 100 Kilometer soll im DIN-Zyklus 13,5 Liter Benzin bzw. 12,2 Diesel betragen. Den Standardsprint von Null auf 100 km/h erledigen die beiden Fahrzeuge in 9,9 Sekunden (Benziner) bzw. 7,8 Sekunden (Diesel).
Daneben überzeugt der Touareg auch als Reise- und Sportwagen. Dank der exakten Lenkung und der präzisen Radführung durch neu konstruierte Doppelquerlenkerachsen fährt sich das Sport Utility Vehicle (SUV) wie ein Personenwagen, der in Kurven viel Sicherheit vermittelt und im Grenzfall auf den stabilisierenden ESP-Eingriff vertrauen kann. Im Innenraum lädt ein gediegenes Ambiente zu langen Strecken ein. Hochwertige Materialien in tadelfreier Verarbeitung schaffen bereits in der Basisversion die Atmosphäre einer Luxuslimousine für "On-road".
Volkswagen will in Europa jährlich 30.000 Einheiten absetzen. Hohe Ziele, denn das wäre rund ein Siebtel des Gesamtmarktes. Zudem gibt es in Kürze den Konkurrenten von Porsche. Der Porsche Cayenne ist in vielen Teilen mit dem Touareg baugleich. Nur legen die Zuffenhausener noch mehr Wert auf Sportlichkeit. Hier ist je nach Motorisierung erst bei 266 km/h Schluss. Dafür klettert aber auch der Preis. Begonnen wird dort erst bei 60.200 Euro. Wie auch immer: Es wird ein spannendes Rennen. (mid)