Hier der Lebenslauf des Kassenwarts, Hans-Peter Heinrich. Kein Witz!:
"Mein Name ist Hans-Peter Heinrich, geboren 1956 in Uelzen, aufgewachsen in Lüneburg. Abgehend aus der elften Klasse des Gymnasiums wurde ich dereinst Polizeibeamter. Knapp zwei Jahre später hatte ich begriffen, was das für ein Blödsinn für mich war und schied ohne Bedauern.
Zwischenzeitlich mußte ich dort den Führerschein machen, bzw. aus damaliger Sicht konnte ich ihn endlich(?) machen. Da mein Vater begeisterter Autofahrer war, ich demzufolge kaum etwas anderes kennengelernt hatte und auch bei der Polizei in solchen Kreisen verkehrte, mußte der Lappen her, obwohl ich schon damals diese Kisten als gefährlich ansah. Trotzdem schaffte ich mir ein Auto an, das dann viel mehr stand als fuhr. Bald nachdem ich von der Polizei weg war (1976), schaffte ich die Kiste ab und habe seitdem nie mehr eine gehabt. Mitgefahren bin ich auch selten. Seit einigen Jahren verweigere ich mich fast konsequent jeglicher "freundlichen" Mitnahme, obwohl man damit fast immer auf Unverständnis stößt. Leider kann ich den Leuten nicht beibringen, daß ihre Anmutungen, die sie für nett halten, für mich Zumutungen sind.
In der Stadt bewege ich mich am liebsten zu Fuß, auch auf längeren Strecken, außer wenn ich es eilig habe. Dann und auf längeren Strecken nehme ich das Fahrrad, auf ganz langen die Bahn oder das Rad auf Reisen.
Beruflich habe ich Großhandelskaufmann gelernt und in Buchhaltung/Rechnungswesen gearbeitet. Auf Arbeitssuche hat es mich 1985 nach Frankfurt verschlagen. Ab 1988 machte ich in zweijähriger Schulzeit den Staatlich geprüften Betriebswirt. Während dieser Ausbildung begriff ich, daß ich auch hier falsch war. Ein Schlüsselerlebnis war die Lobpreisung des "Jit" (Just in time) durch unsere Betriebswirtschaftslehrerin. Das bedeutet ja, daß es meist betriebswirtschaftlich vorteilhaft sein kann, das Lager auf die Straße zu verlagern. Ich finde es infam so zu handeln, bzw. handeln zu sollen. Die Denkweise, die dahinter steckt, ist bezeichnend für unser gesamtes Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.
Da ich der Erwerbsarbeit durch die erneute Schulzeit ohnehin entfremdet war, soweit ich das Ausgebeutetwerden überhaupt je gut fand, blieb ich ihr danach weitgehend fern. Anfangs arbeitete ich noch ab und zu auf Zeit, tue es jetzt aber seit Jahren nicht mehr. Da mein Lebensstandard von jeher bescheiden ist, komme ich mit meinen Mitteln zurecht.
Stattdessen beschäftige ich mich mit ehrenamtlichen Tätigkeiten, vor allem im Umweltbereich. Derzeit bin ich Vorstandsmitglied in zwei Vereinen: "Mieter helfen Mietern Frankfurt" und "autofrei leben!". Weiterhin arbeite ich beim "Arbeitskreis Autofreies Wohnen", beim "Runden Tisch Verkehr im Frankfurter Osten" und bei "attac" mit und schreibe gelegentlich fürs "Klärwerk", die Umweltzeitung in Frankfurt.
Als Kassenwart von afl strebe ich an, daß immer genug Mittel für die wirklich wichtigen Ausgaben da sein sollen, während für alles andere, darüber hinausgehende, jeweils eine angemessene Art der Finanzierung gefunden werden müßte. Also ziemlich genau so wie ich mit meinen eigenen Lebensunterhalt ohne Arbeit umgehe (und darin bin ich schon sehr gut in Übung). So stellt sich für mich auch die Lage des Vereins dar: Er muß mit den vorhandenen (relativ geringen) Mitteln ein optimales Ergebnis erreichen. Wünschenswert wäre natürlich eine Verbesserung der finanziellen Lage. Hinweise und Tips in dieser Richtung (sowie natürlich auch Spenden) sind jederzeit willkommen."
Dazu fällt mir nichts mehr ein, und ich bin selten sprachlos ...