Vorweg: Bremsen sind lebenswichtig! Also macht keinen Blödsinn! Und wenn, fragt bei der Umsetzung Eurer Pläne jemanden, der sich damit auskennt.
Das hier niedergeschriebene entstand in Eigenrecherche ohne Garantie und Gewähr, maximal nach bestem Wissen und Gewissen.
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TEIL 1
Die "Welt" des Bremsen-Upgrades ist gross, tückisch und dennoch einfach.
Aber Größer ist nicht gleich Besser, schon garnicht pauschal, denn die folgenden Fragen müssen erstmal geklärt und abgearbeitet sein:
1 sind meine bisherigen Bremsen in einwandfreiem Zustand?
2 kann man das bisherige Setup verbessern?
3 fahre/bremse ich eigentlich richtig?!
4 kann ich uU mit Gewichtsreduktion dem Ganzen kostengünstig entgegenwirken?
5 bringt mein Reifen die Verzögerung überhaupt auf den Asphalt?!
Versuch einer Antwort:
Zu 1 = wie alt ist meine Bremsflüssigkeit, arbeiten die Kolben im Sattel noch schön freigängig? Im Zweifel frisch machen!
Zu 2 = auf belüftete Scheiben wechseln, Bremsflüssigkeit Blau aus dem Motorsport(*), Stahlfelxleitungen, bessere Belag-Scheibe-Kombination, ist der Unterdruck zum Verstärker defekt?
Zu 3 = je nach Einsatzgebiet, lässt sich ein F oder G-Modell hervorragen bremsen, aber im Alltag wie auf der Strecke gilt es das Bremsverhalten zu erlernen oder zu überdenken. Trainings helfen ungemein; man hält es danach kaum für möglich, was man bisher nicht gut gemacht hat.
Zu 4 = schon in der Fahrschule lernt man, das unnötiger Balast zu vermeiden ist. Eine übertriebene 72Ah-Diesel-Batterie (ca 25kg) kann durch eine 45Ah-Batterie (10kg) ersetzt werden, Krempel aus dem Bugraum raus, die alte defekte Klima raus, raus damit wer noch eine Zusatzlufteinblasung hat (nur Paar Beispiele)
Zu 5 = fast das Wichtigste: taugt der Reifen nix, ist die größte Bremse albern. Also frisches und gutes Gummi drauf, ggf etwas Breitere und ein wichtiger Punkt ist abgeholt.
(Blaue verträgt mehr Hitze, ist aber hygroskopischer als normale Dot4, muss öffter gewechselt werden, uU teurer)
Nach diesen Basisdetails kommt die Kür.
Dazu muss man verstehen, was das Bremsen Physikalisch eigentlich bedeutet. Ohne jetzt zum Professor zu werden, kann man in Kürze sagen, das kinetische Energy beim Bremsen in Wärme verwandelt wird. Und DAS ist der Knackpunkt!
Wie kann eine Bremse effektiv diese Wärme nachhaltig los werden?
Und da beginnt das Tuning.
- Belüftung
- größere Scheibe
- Gewichtsreduktion an der Bremsanlage (am Auto sowieso)
- passt meine Felge noch drüber?!
Ausgehend von einer 79er SC-Bremse beleuchten wir folgende Komponenten:
- Belag
- Scheibe 20/282 innenbelüftet
- Bremssattel, speziell dessen Kolben 46er
- Haupbremzylinder
Man kann jetzt den Belag ändern, die Scheibe, den Sattel.
Aber Obacht, beim Upgrade muss man unbedingt auch den Druckaufbau (Haupbremszylinder) und die Bremsbalance beachten!
Es empfiehlt sich daher a) wenn es eh mal nötig ist direkt auf den HBZ des Turbo (23er) zu wechslen, oder, für Autos älter als 76 (ohne HBZ) auf den 23er von Mercedes (ATE #03-2123-3402.3) und b) beim Ändern der VA auch die Bremskapazität an der HA zu kennen.
HBZ Überblick:
- 19er (bis 76, ohne BKV)
- 20.6 (Turbo bis -77 und SC/Carrera bis 89)
- 23 Turbo (3.3l)
Für 964 Bremse (-90) mit Hinterachse SC M-Sattel oder Carrera M-Sattel reicht der 20.6.
Für 964 (91-) Turbo, 996, 993 und passenden 4-Kolben Sättel an der HA brauchts den 23er, wenn ncht gar ein Doppelmodul für Balanceregulierung VA zu HA.