28.09.2006, 16:59
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Flügelstürmer in der Pole Position
Aus Spiegel.de
Zitat:
NEUE PORSCHE-RENNWAGEN
Flügelstürmer in der Pole Position
Von Tom Grünweg
In letzter Zeit hat Porsche mit Geländewagen und Plänen für eine Familienkutsche für Schlagzeilen gesorgt. Doch der Sportsgeist der Schwaben ist nicht begraben: Mit gleich vier Rennmodellen zeigen sie auf dem Pariser Autosalon, dass die schnellste Runde noch nicht gefahren ist.
Die Nähe von Rennsport und Großserie reklamieren viele Hersteller für ihre PS-Protze. Doch nirgendwo ist diese Liaison enger als bei Porsche - behaupten zumindest die Schwaben. Und zwar nicht nur, weil ihr Motorsportzentrum in Weissach pro Jahr bis zu 250 Rennwagen auf die Räder stellt und Porsche damit laut Sportchef Hartmut Christen zum "weltgrößten Hersteller" von Autos dieses Typs macht. Sondern weil Rennsport und Großserie "bei Porsche traditionell aufs Engste miteinander verzahnt sind". Schließlich habe schon Ferry Porsche ein für alle mal eines klar gemacht, ergänzt Wolfgang Dürrheimer: Porsche baue keine Serienfahrzeuge, um Rennen zu gewinnen, sondern fahre Rennen, um Serienfahrzeuge zu verkaufen. Der Entwicklungschef blickt stolz auf eine ganze Armada von Neuheiten, mit denen die Schwaben diesen Anspruch untermauern wollen.
Denn wie um alle Kritiker endgültig zum Schweigen zu bringen und gleichzeitig Emporkömmlinge wie Audi mit seinem R8 in die Schranken zu weisen, lässt Porsche in Paris gleich vier neue Spitzensportler auffahren, die ihre dicken schwarzen Reifenspuren vor allem auf den Rundstrecken dieser Welt hinterlassen sollen.
Sportlicher Purismus am Fuß des Eiffelturms
"An der Spitze unseres Motorsport-Engagements steht ein Fahrzeug, mit dem wir in der Rennsaison 2007 ans Limit gehen werden: der neue RS Spyder", sagt Dürheimer und zieht das Tuch von einer carbonschwarzen Flunder, die mit den schnellsten Sport-Prototypen der Welt in der American Le Mans Serie um die Wette fährt. Nachdem Teampartner Penske für die Schwaben in den letzten beiden Jahren bereits einige Erfolge errungen hat, bauen sie ihm nun ein Auto, das noch mehr "Potential zum Sieger" hat.
Der 3,4 Liter große V8-Motor des Renners dreht bis auf 10.300 Touren und leistet beeindruckende 503 PS. "Wenn ich Ihnen noch verrate, dass er nur 775 Kilogramm wiegt, können Sie sich vorstellen, welches enorme Potential in diesem Fahrzeug steckt", sagt Dürrheimer vieldeutig. In das Vergnügen einer Fahrt mit diesem offenen Flügelstürmer werden allerdings nur so wenige Menschen kommen, dass man kaum von einer Breitenwirkung sprechen kann. Denn der RS Sypder wird nun in einer Kleinserie gebaut und lediglich an ausgewählte Kundenteams verkauft.
Als Bindeglied zwischen Straße und Rennstrecke dient den Schwaben deshalb der im Sommer eingeführte GT3, von dem Porsche nun drei weitere Spielarten an den Start schickt.
So gibt am Fuß des Eifelturms der GT3 RS seinen Einstand, der nach Einschätzung von Sportchef Hartmut Kristen "das Beste aus zwei Welten" vereint: Noch so nah am Alltag, dass ihm die Zulassungsbehörden ein Nummernschuld gönnen und dennoch so puristisch, dass man damit etwa auf der Nordschleife manch einen professionellen Piloten gehörig ärgern kann.
Für einen Aufpreis von etwa 20.000 Euro bietet der RS das, was Porsche als sportlichen Purismus bezeichnet und den Einsatz von zwei dünnen Schalensitzen, den Wegfall der Klimaanlage, den geschraubten Sicherheitskäfig und die Hosenträgergurte beschreibt. Weil außerdem der Heckflügel aus Kohlefaser gebacken wird und das Fenster nach hinten aus Kunststoff besteht, speckt der Sportler noch mal 20 Kilo ab und wird so zum Leichtathleten: Voll getankt bringt er nur noch 1385 Kilo auf die Wage. Zwar bleibt es im Heck beim normalen Boxer mit 3,6 Litern und 415 PS, doch sinkt das Leistungsgewicht nun auf 4,5 Kilo pro kW. Mit maximal 405 Nm schießt der Sportler deshalb nun in 4,2 Sekunden auf Tempo 100 und nimmt dem normalen GT3 dabei eine Zehntelsekunde ab.
Die Spitze der Pyramide
Bei 200 steht die Nadel nach 13,3 Sekunden, und als Höchstgeschwindigkeit nennt Porsche 310 km/h. Aber der GT3 RS hängt nicht nur besser am Gas. Er geht auch schneller um die Kurven, versprechen die Entwickler. Denn erstmals nutzt er den gut vier Zentimeter breiteren Hinterwagen des Turbos, hat gut vier Zentimeter mehr Spurbreite und erlaubt so höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Mit dem Elfer für das "ungefilterte Fahrerlebnis" ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Wer auf die Straßenzulassung verzichten kann, bekommt für Preise ab etwa 143.000 Euro auch die Cup-Edition. Zwar leistet der Motor dort nur 400 PS und 400 Nm, doch wiegt der bis auf den Fahrersitz und einen Feuerlöscher nahezu vollständig ausgeräumte Wagen fast 300 Kilo weniger und nimmt - nur mühsam gezähmt von einem sequentiellen Sechsganggetriebe - entsprechend schneller Fahrt auf.
Aber auch die Cup-Rennwagen markieren noch nicht die Spitze der Pyramide, nach der Porsche sein Engagement für den mobilen Breitensport aufgebaut hat. Dort steht künftig die nächste Generation des 911 GT3 RS, den die Schwaben für das Reglement der wichtigsten Langstreckenrennen und der FIA-GT aufgebaut haben. Sein Sauger darf nun aus 3,8 Litern Hubraum schöpfen und kommt trotz der vorgeschriebenen Luftmassensensoren auf 485 PS und stolze 435 Nm, die mit 1225 Kilogramm buchstäblich leichtes Spiel haben.
Ganz oben an der Spitze sind die Preise allerdings hoch und die Stückzahlen bescheiden: Gerade einmal 35 Autos für knapp 383.000 Euro sollen in diesem Winter aufgebaut werden.
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Grüsse
Peter
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