05.01.2005, 11:28
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mal was Grundsätzliches zum Leasing
Hallo,
da ich mir ja jetzt nen neuen Wasserkocher angeschafft habe und ab und zu mit Leasing-Verträgen von Mandanten zu tun habe, dachte ich mir, daß das Thema Leasing mal angesprochen werden sollte.
Grundsätzlich ist ja nix dagegen zu sagen, nur diverse Erfahrungen in der Vergangenheit mahnen zur Vorsicht:
Beispiel 1:
Ihr geht zum Händler, handelt einen Preis für das Fahrzeug aus und unterschreibt dann einen Leasingvertrag. Ein hiesiger BMW-Händler versucht ständig folgendes und ist sicher nicht der einzige:
Das Fahrzeug wird nicht zum vereinbarten Barzahler-Preis an die Leasing-Gesellschaft verkauft, sondern wieder zum ganz normalen Listenpreis. Der Kunde sieht das ja nicht.
Und wie ich in der Vergangenheit festgestellt habe, machen sich die wenigsten Leasing-Nehmer die Mühe, mal ihre Anzahlung, die gesamten Raten und den Restwert zusammenzurechnen um so den Gesamtaufwand ermitteln zu können. Dann ist es auch ganz einfach, mit handelsüblicher Kreditberechnungs-Software die Leasing-Verzinsung herauszurechnen.
Entweder kommt ein Riesen-Zins raus - dann hat der Händler den Wagen zu einem höheren Preis an die Leasing-Gesellschaft verkauft - oder es kommt ein sehr günstiger Zins raus, was mich dann gleich zu
Beispiel 2: bringt.
In einem Leasing-Vertrag darf aus steuerlichen Gründen der Restwert nicht garantiert sein, da sonst eben keine voll absetzbare Miete mehr vorliegt, sondern ein Mietkauf mit der Folge, daß das Fahrzeug abgeschrieben werden muß ( dem Leasingnehmer ist dann das Fahrzeug zuzurechnen ).
Außerdem darf keine Kaufoption für den Leasing-Nehmer zu diesem Restwert eingeräumt sein.
Dies ist auch ein nettes Spielfeld für die Leasing-Gesellschaften. Speziell bei hochpreisigen Fahrzeugen erlebt man das immer wieder: Der Leasing-Nehmer glaubt, durch hohe Leasing-Raten zum einen viel Steuern zu sparen und zum anderen den Restwert runterzudrücken, um später das Fahrzeug billig kaufen zu können.
Bei besonders wertstabilen Fahrzeugen ( Porsche, SLK, SL, Z4 usw. ) zieht dann die Leasing-Gesellschaft die Option im Kaufvertrag, das Fahrzeug selbst zu veräußern. Und dann schaut der Leasing-Nehmer seinem schönen niedrigen Restwert hinterher...
Vor kurzem folgender Fall:
Mandant hat 996 Turbo auf 3 Jahre gelast ( nicht bei Porsche-Financial, sondern bei einer freien Leasing-Gesellschaft ). Der Restwert betrug laut Leasing-Gesellschaft rd. 39.000 € netto. Dieser Restwert wurde beim Leasing-Abschluß auch mündlich dem Mandanten als Kaufpreis nach Ablauf der Leasing-Dauer zugesichert. Aber eben nur mündlich... Jetzt will die Leasing-Gesellschaft unter Hinweis auf die Marktpreise 79.000 € netto....
Fazit: Laßt Euch den Restwert auf einem gesonderten Schreiben der Leasing-Gesellschaft zusichern. Oft wird eine zusätzliche "Gebühr" verlangt, da eben wie oben bereits beschrieben, der Restwert nie mit einem späteren Kaufpreis des Leasing-Nehmers übereinstimmen darf, sonst kommt der liebe Prüfer-Onkel vom Finanzamt und wirft für die letzten 3 Jahre das Leasing raus und gewährt nur die normale PKW-Afa ( inzwischen die empfohlene Nutzungsdauer für die Finanzbeamten 6 !! Jahre ).
Übliche Leasing-Zinsen bei PKW sind derzeit übrigens rd. 5-7%. Jeder Banker kann Euch das kurz in den Computer eingeben. Übrigens sind freie Leasing-Gesellschaften oft etwas günstiger als die Auto-Konzern-Gesellschaften. Eure Hausbank möchte oft auch gerne das Geschäft selber machen. Da gibt´s z. B. VR-Leasing der Volksbanken, ALD-Leasing ( ist glaub ich von den Sparkassen ) und noch ein paar andere. Ihr tretet dann auch beim Händler als reiner Barzahler auf, was manchmal so manches % weiteren Rabatt bringt. Obwohl wie oben beschrieben der Händler das Fahrzeug ja definitiv verkauft. Eben nicht an Euch, sondern an die Leasing-Gesellschaft.
ABER: Gesonderte Restwertvereinbarung mit Kaufoption nicht vergessen !
Ich hoffe, daß dieser Thread etwas informativ für Euch war. Es sind ja doch einige Unternehmer hier im Forum. Zieht doch einfach mal Eure Leasing-Verträge für Eure Firmen-Fahrzeuge raus, vielleicht hat ja der eine oder andere noch eine Fußangel.
Gruß
Danny
PS: Ich hab natürlich keine Leasing-Gesellschaft und will auch kein Leasing vermitteln.
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"carpe porsche - nutze den Porsche"
:-)
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05.01.2005, 13:16
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Moderator
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Hallo Danny Kollege,
ich bin grundsätzlich auch kein Fan von Leasing, da auch ich schon einiges an Kummer mitbekommen habe.
Um die Kosten zwischen Leasing und Finanzierung zu vergleichen, ermittle ich jeweils die interne Verzinsung. Wegen der unterschiedlichen Zahlungszeitpunkte (Leasing Sonderzahlung, Schlusszahlung etc.) gibt die Summe der Zahlungen zwar einen Hinweis, ganz korrekt ist das allerdings nicht.
Mit einem finanz math. Taschenrechner wie dem HP 12C geht das auch ganz fix.
Dann ergibt sich regelmäßig, dass die interne Verzinsung beim Leasing höher ist als bei der Finanzierung. D.h. es stecken höhere Zinsen in den Leasingraten. Was auch logisch ist, denn die Leasing Ges. muss sich ja auch re-finanzieren.
Es gibt aber auch mal Ausnahmen. Insbes. wenn der Hersteller ein bestimmtes Modell über die eigene Leasingges. besonders fördern möchte.
Bei uns Einnahme-Übeschuss Gewinnermittlern kann eine knackige Leasing-Sonderzahlung aber auch mal ganz hilfreich sein !
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Gruss, Uli
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05.01.2005, 13:30
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR>Bei uns Einnahme-Übeschuss Gewinnermittlern kann eine knackige Leasing-Sonderzahlung aber auch mal ganz hilfreich sein ![/quote]
Jau, und nicht nur bei uns
Hallo Uli,
vielleicht wär es mal ganz hilfreich, ein solches Berechnungs-Tool zu erstellen und irgendwo im Forum abzulegen. Vielleicht gibt´s das aber auch irgendwo im Net.
Hat irgendjemand einen Tipp, wo man solche Excel-Tools finden kann ?
Gruß
Danny
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05.01.2005, 23:00
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Glücklicherweis habe ich bei denjenigen Autos, die ich bisher geleast hatte, immer nur recht gute Erfahrungen gemacht: dreimal Peugeot über die Peugeot Bank (allerdings wurde das Fahrzeug immer nach der Leasingdauer zurück gegeben, wo es nie Probleme gab.
Bei Saabk ahbe ich derzeit eine mündliche Nebenabrede, wonach ich meinen 9-3 Cabrio nach Ablauf des Vertrages zum kalkulierten restwert übernehmen kann... werde ich mir schgriftl. bestätigen lassen...
Gruß,
Thomas
PS: Ich schreibe sowieso ab, ist in diesem Falle besser.
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06.01.2005, 00:50
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Eine weitere Spezialität der Leasinggesellschaften ist die Beurteilung des Zustands des zurückgegebenen Wagens. Bei einem Freund wollten Sie die Motorhaube neu lackieren, weil da eine Katze drüber gelaufen sei!! Ich habe auch schon im privaten Kreis ganz offen von Aussagen der Mitarbeiter von Leasinggesellschaften gehört, daß in diesem Bereich die eigentliche "Marge" zu verdienen sei.
Persönlich habe ich allerdings damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Gruß,
Rolf K
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