Hallo
Jau
Natürlich ist das kein Profiboard.
Ich hab nur das Problem die richtige Dosis zu erwischen und es ist wirklich so das man anhand der Fragestellung, der persönlichen Lebenserfahrung und daraus resultierender Orientierung ( anderst gesagt Vorurteilen ) eine korrekte Antwort "dosiert".
Das was Ferrari als Bremsleistung verkauft ist ein Witz. Der 550 hat schlechtere Bremswerte als ein Porsche 911 S von 1966.
Aber das hat bei Ferrari Tradition wie die übergrosse Bremse bei Porsche auch Tradition ist. Der Enzo sagte mal das seine Fahrer gas geben sollen und nicht bremsen. Und wir wissen, wer bremst, verliert ( und wer zu spät bremst verliert auch )
Ansonsten sag ich mal einfach in Pforzheim bei
www.movit.com blättern. Pforzheim ist ja eine "Goldstadt" und daher sind die Movit wohl die Spitze der Preisskala aber andererseits passt das Zeug und der Service ist Erstklassig. Zumindest bei den Nachrüstlösungen für Ferrari traut man sich fast nicht die Teile zu verbauen weil die zu "schön" sind.
Ich vertraue bei porsche Bremsen aber auf Werkslösungen oder wenns optimal sein soll auf Teile mit gutem Ruf vom guten Ruf.
Alternativ gibts von Cartronic auch eine Keramikbremsanlage für das gleiche Geld.
Die Bremsanlage ist ich sag mal einiger Zielkonflikte unterworfen.
Ich bitte da einfach die Abhandlungen im 911 e-circle zu lesen.
Als erste Massnahme würde ich empfehlen erst mal die alten zweikolbensättel an der Hinterachse gegen die vierkolbensättel zu Tauschen und das Bremslastventil vom 965 einbauen. Die vorderen Bremszangen auf Korrossion prüfen und evtl. Überholen.
Neue Bremsschläuche / evtl. Stahlflex und einige Kleinteile und die Bremse ist zumindest auf vorhandener Basis optimiert.
Danach ist es echt die Frage was du konkret vorhast.
Die Porsche Bremsanlage ist auf den Fahrzeugtyp ausgelegt und ein 965 ist nicht nur schneller sondern auch schwerer. Damit der so gut bremst wie ein 964 braucht der erstens mehr Gummi auf der Strasse und zweitens eine den verhältnissen angepasste vergrösserte Bremse. Leider hat die den Nachteil höheren Gewichts womit sich der Konstrukteur wegen der ungefederten Masse wieder einen Ratenschwanz anderer Probleme aufhalst. Man kann es so machen wie Ferrari und einfach eine leichte Bremse verbauen die geringe ungefederte Massen hat und das Bremsenproblem dem ich sag mal ambitioniert fahrenden Kunden überlassen. Oder man verkauft die grosse Bremse als Sportmodell Fiorino ( Wie passend, so hiess auch ein Fiat Kleintransporter auf 127er Basis, aber ich weiss woher das Wort kommt ). Wobei man einfach im Prinzip die Porsche 964 Bremsanlage adaptiert hat.
Das hat auch den Hintergrund das Porsche die heute verbauten Brembo Bremsenteile für Strassenbetrieb entwickelt hat und Ferrari an Porsche Lizenzen zahlen muss.
Abschweif zurück.
Wie angedeutet ist die Bremsleistung des 964 so ausgelegt das die schon das maximal machbare dartstellt. Grössere Bremsen haben keine bessere Bremswirkung. Das wird anderst wenn du aber sowhol von den Fahrleistungen als auch vom Leergewicht zulegst. Da wird der Wärmehaushalt der Bremse schneller an die Grenzen getrieben und der Bremsvorgang heisst Bewegungsenergie in Wärme umformen.
Wenn du jetzt in einem abgestimmten System einige Parameter krass erweiterst dann gerät das aus der Balance und führt zu daraus folgenden Problemen.
Wesentlich Faktoren sind:
Erhöhung des "Kampfgewichts"
Erhöhung der dynamischen Energie durch höhere Geschwindigkeit
Erhöhung der Motorleistung die die Abkühlphase zwischen den Bremsintervallen verkürzt.
Erhöhung des maximalen Reibwertes am Reifen durch grössere Gummiaufstandfläche oder griffigere Gummisorten.
Mann kann nun innerhalb der Parameter zum Beispiel bei erhöhter Leistung durch Veringerung des Kampfgewichts reagieren.
Die Porsche Bremsanlage ist darauf ausgelegt eine maximale Vollbremsung aus Höchstgeschwindigkeit am maximalen Reibwert der Reifen ohne jeglich Änderung der Beschleunigungskonstante ( meist über 1G bei guten Reifemn gehts auch auf 1,3G, bei Sliks sind 3G drin ) bis zum Stillstand durchzuhalten.
Das ganze sollte ein Porsche in 10 Nachfolgenden Zyklen aus 80% V-Max ohne Fading überstehen. ( Tun die auch )
Das perfide ist je stärker der Motor um so schneller beschleunigt das Auto auf 80% Vmax und auch V-max steigt "leicht" an.
Sprich die Abkühlzyklen werden kürzer und die einzubremsende Energie grösser.
Alles klar ?
Ach ja das korrekt Bremsen ist auch wichtig, nur 1% der Autofahrer wissen wie man "rennmässig" bremst und auf der Rennstrecke sieht man öfters "Dauerbremser". Denen kannst du die Bremsanlage eines Jumbojets einbauen und selbst damit werden die immer Fading haben
Das Grundproblem ist das man durch leichtes Bremsen die gleiche Energie abbaut aber die Abkühlzyklen drastisch verkürzt.
Ein ehemaliger Clubfreund meinerseits ist Bremseningeneur bei ATE und die haben immer gerne "Möchtegernerennfahrer" eingeladen und die Jungs mit Messfahrzeugen auf die Rennstrecke geschickt. Kommentar "Die reissen dir die Beläge innnerhalb weniger Runden runter und manchmal kommen die erst in die Box wenn das Pedal durchfällt. Das schafft kein Profi so krass und wir müssen die Bremsen ja an den realen Erfordernissen von Otto Möchtegernrennfahrer anpassen".
Wenn ich damals nicht dabei gewesen wäre hätte ich es auch nicht geglaubt. Da hat ein Porsche Clubkamerad innerhalb von 5 Runden Hockenheim über Kurzanbindung in einem Mercedes 2,3 16V EVO der "Zufälligerweise" die DTM Rennbremsanlage verbaut hatte die Aluzangen "weichgeglüht". Ein anderer hatte Bremssättel mit Wasserkühlung und kam erst rein als der Tank leer war. So Kornblaue Bremsscheiben habe ich noch nie gesehen. Die Datenschreiberauswertung ergab das die teilweise 80% der Runde auf der Bremse standen. Logisch die restliche 15% waren Vollgas un 5% haben die wohl Denkpause gehabt
Zum vergleich als der Nürburgring wiedereröffnet wurde hat Merceds einige 2,3 16V für das Rennen der Champions abgestellt.
Bremsentechnisch völlig Serienmässige Autos.
Glaube Senna hat damals gewonnen. Da hat sich kein Fahrer über schlechte Bremswirkung beklagt und die Dinger standen später als die Nena Ihre 99 Luftballons losliess in der Boxengasse um wohl für die Rückreise fit gemacht zu werden. ( Wenn ich mich recht erinnere war das Auto Honorar für die Rennfahrer man wollte wohl vermeiden das die sich Gegenseitig die Autos zu Kleinholz fahren ). Kann mich nicht erinnern das die Bremsen übermässig mitgenommen aussahen.
So, genug schwänke aus dem Leben eines Linksbremsers.
Grüsse