Ich hab' das auch schon mal gemacht und hatte mir mal die Anleitung aufgeschrieben, falls ich die wiederverwendete alte Dichtung doch noch mal ersetzen muss:
Die Ursache für Undichtigkeit war bei mir übrigens nur Schmutz und 'reingeschmierte Dichtungsmasse. Nachdem ich die ausgebaute Dichtung gereinigt und mit Kunsstoffpflegemittel fit und geschmeidig gemacht hatte war sie wie neu. Als Ursache für Undichtigkeit vermute ich in den meisten Fällen Verschmutzung und anschließende Besiedlung durch einfache Lebensformen.
Es geht so:
Ausbau der hinteren Seitenfenster
Es geht am besten an einem warmen Sommertag (oder an einem Wintertag, wenn die Garage auf 30° geheizt ist), sonst ist der Gummi hart. Es hilft übrigens nicht viel, wenn man den Zierrahmen vorher herausnimmt, man kann ihn höchstens dabei verbiegen.
Man stellt sich vor die geöffnete Tür und sieht nach hinten. Der vordere senkrechte Gummirahmenteil innen wird mit den Fingern beider Hände nach außen gedrückt und –massiert. Die Daumen drücken dabei türseitig außen am senkrechten Tür-/ Fensterrahmen. Man braucht etwas Kraft und Ausdauer, besonders wenn, wie bei mir, die Fenster zum Teil noch mit Dichtungsmasse verklebt sind. Obwohl ich auch Bedenken hatte, die Scheiben sind mir dabei nicht kaputtgegangen. Wenn man erst einmal eine der Ecken, oben oder unten, draußen hat, geht der Rest recht einfach.
Fensterscheiben, -rahmen, -gummis, und Zierrahmen sorgfältig reinigen. Die untere Abdeckung ggf. abschrauben und strahlen, lackieren oder pulverbeschichten. Beim Einbau vorher wieder etwas anpassen (zurechtbiegen). Die Schräubchen durch solche aus Edelstahl ersetzen, und geeignete Distanzscheibchen aus Kunststoff nicht vergessen. Ich habe die Abdeckung mit einem dauerelastischen Zeugs an der Unterseite aufgesetzt, ähnlich wie das, womit man Kotflügel anschraubt, kann aber keine verbindliche Empfehlung geben. Hinter der Abdeckung ist eine 5 bis 10 mm breite Lücke, die man wohl besser mit geeignetem Zeugs ausfüllt, wenn man nicht will, dass hier ständig Wasser steht. Achtung: Rad abnehmen und die Schräubchen (die ich übrigens auch mit meinem Lieblingskorrosionsschutzmittel eingesetzt habe, wegen des Lochs in der Karosserie), von unten gut mit Korrosionsschutz und ggf. Unterbodenschutz o.ä. verschmieren, damit hier keine Korrosion entsteht. Nicht vergessen, das Rad wieder anzubauen.
Einsetzen der Scheibe: Nachdem man es zweimal gemacht hat, geht es ganz einfach. Man braucht eine zweite Person. Zunächst wird die Scheibe in den Gummirahmen gesetzt, danach der Zierrahmen. Dies Fenster wird nach dem bewährten Verfahren mit einer Schnur eingesetzt. Ich habe dazu die Schnur von meinem Fadenmäher/ Motorsense genommen, schön dick und glatt (Sollte aber schon eine etwas kräftigere Ausführung sein). Die Schnur wird in die Rille eingelegt; Mitte der Schnur an der hinteren Rundung, dann die Schnur entlang der oberen bzw unteren Kante und um die Ecke, längs dem senkrechten Rahmenteil und noch einmal um die beiden Ecken und 10 cm weiter führen. Die Enden mit etwas Klebeband an der Innenseite der Scheibe fixieren. Den Fensterrahmen außen, sowie die Laibung im Auto (heißt das so beim Auto?) mit Seifenwasser schön rutschig machen. Die Scheibe mit der vorderen senkrechten Seite zuerst einsetzen und nach vorne schieben. Die zweite Person steht draußen, hält die Scheibe und drückt sie nach vorn-unten. Die untere Ecke in die Spur bringen und das untere Schnurende innen nach oben ziehen. Wenn die senkrechte Kante dabei zurückschnappt, macht nichts, das andere Schnurende ist ja noch da, Hauptsache die Unterseite der unteren Ecke bleibt in der Spur. Nun sind also beide Schnurenden an beiden Seiten der oberen Ecke. Damit nun die obere Ecke in die Spur bringen. Das ist der schwierigste Punkt. Danach wieder die vordere Kante einfädeln, immer Druck von außen, und mit einem Holzstäbchen (so wie ein Eisstiel)außen die vordere Gummikante zur Tür hin rüberhebeln. Danach nur noch gleichmäßig bzw. abwechselnd oben und unten die Schnurenden nach innen herausziehen und die Gummikanten einfädeln. Danach noch alles schön spannungsfrei in Form massieren.
Frohes Schaffen! - Gruß - Christoph
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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit
911 Carrera Coupé, 3,2 l - 218 PS; Bj. '89; Schiebedach, Entenbürzel, 3-teilige BBS-Felgen, Bilstein Sport-Straße, DP-11
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