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  #1  
Alt 29.10.2011, 22:07
Martin Martin ist offline
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Martin befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Eine Minute ohne Öl?

Morgen Gemeinde!


Habe heute Liesbeth (C1 / 3,2 / 231Pf) ein wenig bewegt. So weit so gut, immer schön warmgefahren. Nach 20km war sie dann soweit. Bin schön die Bahn hinauf und hinuntergedüst und hielt sie so bei 4.000 Auf einmal gibt mir einer Dauerlichthupe.



Nanu? Denke ich. Was der wohl will?


Ich schau so rum und… Öldruck auf Null und die kleine Lampe überm Radio brennt. Also Gang raus, ausrollen lassen und den ADAC anrufen.


Der Ölschlauch in den Ölbehälter – also aus dem Motor kommend, ist geplatzt. Hmm… das heißt, der Motor hat Öl bekommen und alles über den Rücklauf auf die Straße gepustet. Allerdings kam kein Öl mehr zurück, und die Pumpe konnte dem Motor nur das geben, was im Tank war.



Der Wagen lief ca. noch eine Minute nachdem ich das alles festgestellt hatte. Ich habe ihn jetzt komplett entsaftet und aus dem Reservebehälter und der „Kurbelwanne“ ca. 450ml herausgeholt. Wären es zwo Liter gewesen, die ich beim Entsaften bekommen hätte, so hätte der Motor bis zuletzt im Saft gestanden. Aber so…


Der Motor dreht. Was würdet ihr tun? Schlauch flicken, Schmierstoff auffüllen und weiter geht’s? Hab den Göppel gerade überholen lassen, komplett Motor und Getriebe. Hat seit dem 10.000 draufbekommen. Oder soll man die Pleuelfußlager wechseln?



Bester Gruß!


Martin
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  #2  
Alt 30.10.2011, 05:44
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CaliCarScout CaliCarScout ist offline
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CaliCarScout befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hi Martin,

die motoren sind robuster als man denkt...

Hier ist was ich machen wuerde:

Das verbleibende oel ablassen und dabei auf auffaelligkeiten anschauen: Farbe? Silberschimmer? Bronzeschimmer? Bruchstueckchen von kolbenringen? Den ablass nicht wegschuetten, sondern durch ein feines sieb schuetten.

Silberschimmer=Nockenwellenabrieb, Bronzeschimmer=Ventilabrieb ...

Dann einen ventildeckel abnehmen. Verbranntes oel drinnen? Wenn nicht, gutes zeichen.

Dann:

Den motor komplett mit frischem oel auffuellen und 10 min. warmlaufen lassen, im leerlauf, ohne gasgeben. Dabei sehr genau hinhoeren, ob du geraeusche aus dem motor hoerst (was ich persoenlich nicht glaube).
Wenn dein motor halbwegs warm ist, dann einen kompressionstest (besser ablasstest) machen (lassen).

Alle zylinder gleiches ergebnis (+- 10 psi)? Sehr gut!

Danach das auto fuer ~100km fahren und erneut einen oelwechsel machen. Durch ein sieb ablassen. Keine teile? voila!

Meine $.02 hier.

Cheerio
William
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  #3  
Alt 30.10.2011, 08:05
Martin Martin ist offline
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Silberschimmer

Griaß Di William!


Danke für Deine Antwort!


Kein verbranntes Öl imVentildeckel, keinerlei Bruchstückchen im Öl aber Silberschimmer.



Himmelherrschaftszeitennochamol bzw. Skymastertimeonceagain


Welche Lager bekommen denn zuerst kein Öl mehr? Sind das die im Kopf oder die Pleuellager an der Kurbelwelle?

Beste Grüße


Martin
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  #4  
Alt 30.10.2011, 20:37
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CaliCarScout CaliCarScout ist offline
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Hi Martin,

neben der frage welcher bereich zuerst 'trocken' laeuft ist auch 'was ist hitzeempfindlich'! ...

Kein 'verbranntes' oel (schwarz, krustig, riecht 'verbrant') im zylinderkopf? Kein bronzeschimmer im oel? Damit hat dein zylinderkopfbereich keinen fatalen schaden erlitten.

Wenn deine ventile, oder besser ventilfuehrungen, trocken laufen, dann dehnen sich eventl. deine ventilschaefte. Was ich auch machen wuerde, ist das ventilspiel einstellen. Wenn deine einstellungen super 'off' sind, dann ist entweder nockenwelle und/oder ventilschaefte/fuehrungen betroffen. Damit kommst du nicht drumherum, den motor zu oeffnen.

Zusammenfassenend: Kein bronzeschimmer, kein verbranntes oel, keine grossen ventileinstell-diskrepanzen, dann sollte zylinderkopfbereich und ventilsystem ok sein.

Nun zum silberschimmer: Entweder kurbelwellenlager-, nockenwellenlager oder nockenwellenhub- oder zylinderlaufbuchsenabrieb.

Zylinder- und laufbuchsenabrieb (und damit verbundener schaden) laesst sich am besten mit einem kompressionstest klaeren. Mit einem ablasstest kannst du neben kompression, auch noch klaeren, ob ringe und/oder ventilschaefte/fuehrungen betroffen sind.

Wenn kompri-test gut verlaeuft, dann kannst du dich auf eventl. lager- und/oder hubschaeden konzentrieren. Die sind schwierig 'von aussen' zu diagosizieren. Nockenwelle und deren hubabrieb laesst sich ueber ventileinstellungen (oder besser deren diskrepanzen) klaeren. Nockenwellenlager und deren spiel lassen sich grob ueber die steuerkettenzahnraeder abschaetzen.

Zu guter letzt bleibt nur noch kurbelwelle. Ohne den motor herauszunehmen, laesst sich da nur sehr wenig sagen. Wenn du den motor ablaesst und vom getriebe trennst, dann kannst du ueber den kurbelwellensimmering und dessen spiel gut 'schaetzen'.

Neben einem kompletten zerlegen des motors hast du natuerlich eine andere moeglichkeit:

Wenn ventilbereich und nockenwellen soweit ok sind (siehe oben), dann den motor mit frischem, 20W50 auffuellen und fuer eine testfahrt nehmen. Nach dem anlassen kein geraeusch? ok - dann langsam und liebevoll warmfahren - auf geraeusche achten. Was du nicht hoeren willst, ist eine art 'knock-knock-knock' (klingt wie ein bronzehammer auf aluminum schlaegt) - Dann den wagen einen steilen huegel im hoechst moeglichen gang hochfahren:

Damit erzeugst du groesstmoeglichen druck auf deine kurbelwellenlager und zylinderringe! ACHTUNG: Im selben moment, wo du dieses knock-knock-knock geraeusch hoerst, sofort kupplung treten und den wagen zurueck in die garage fahren, giro-konto checken und ...

Ansonsten sollte dein motor ok sein. Fuer den moment ...

Nur so meine $.02

Cheerio
William
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  #5  
Alt 31.10.2011, 09:42
Martin Martin ist offline
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Griaß Di William!

Ich danke Dir für Deine Hinweise!

Ich werde jetzt folgendermaßen vorgehen:
- Ablaßtest durchführen
- Ventilspiel kontrollieren. Sollte ja eigentlich in der Hälfte eines Intervalls ganz in Ordnung sein.
- Dann den Schlauch wechseln
- und neues Öl hinein
- und auf Geräusche achten.

Fällt das alles so aus wie ich mir es erhoffe, dann gehe ich mit einer Schrecksekunde in die Winterpause. Tanzt eine der Maßnahmen aus der Reihe, dann muß die Maschine wohl aufgemacht werden.

Die Maschine hat bis zur letzten Motorenumdrehung Öl herausgedrückt. Das heißt, sie stand bis zuletzt im Saft. Kein Bronzeschimmer, kein verbranntes Öl, aber eben dieser Silberschimmer, der allerdings auch nicht übermäßig. Die Lager im Motor sind alle brandneu. Vielleicht kommt es auch daher. Da hab ich aus dem Kardan meiner Guzzi schon andere Silberseen herausgeholt.

Jetzt schau ich mal was kommt; es ist halt unnötig wie ein Kropf.

Ich wünsch Dir eine schöne Woche

Pfiat Di Martin
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  #6  
Alt 31.10.2011, 17:17
Benutzerbild von Käptn Haddock
Käptn Haddock Käptn Haddock ist offline
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Also mir fällt gerade ein: Ein wesentliches Kriterium ist doch der Öldruck. Wenn der Öldruck nach dem gefühlvollem Starten und all das wesentlich schlechter ist als vorher, so geht Druck verloren, wie beim verschlissenen Motor eben. Wenn der Öldruck noch ok ist, so sollten Pleuellager und Co eigentlich noch gut passen, oder?

Zylinderkopf soll ja noch ok sein, und Laufbuchsen/ Kolbenringe können per Kompression getestet werden, das wär's dann doch.

Ich wünsch Dir alles Gute!

Welche Leitung war das genau - die die von vorne links unter dem Motor durch schräg nach hinten rechts geht?

Was genau ist geplatzt? Hattest Du vorher was bemerkt, oder hättest Du was bemerken können?

Gruß - Christoph
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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit

911 Carrera Coupé, 3,2 l - 218 PS; Bj. '89; Schiebedach, Entenbürzel, 3-teilige BBS-Felgen, Bilstein Sport-Straße, DP-11
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