20.03.2015, 15:29
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Horror Stehbolzen
Hallo Alle!
Vor einigen Jahren schon hatte ich mal den Krümmer an der linken Zylinderbank abgeschroben, weil ich die Ölleitung dahinter dichtziehen wollte. Dabei waren mir schon 2 oder 3 der Stehbolzen abgerissen. 'Rausbohren unter dem Wagen liegend war ein Horror. Ein paar Tipps dazu:
- Wenn die Schraube bündig abgeschoren ist, so sollte man mit 'nem Dremel erst einmal eine glatte zur Mitte der Schraube vertiefte Oberfläche herstellen.
- Die Mitte wird angekörnert und mit einem 2 mm Bohrer 1 mm tief gebohrt.
- Dann nimmt man einen 3 mm-Bohrer und bohrt ca. 5 mm tief, dann mit einem 6 oder 6,5 mm Bohrer nachbohren, danach wieder mit 3 mm tiefer vorbohren usw.
- Damit man die Bohrmaschine grade hält, unbedingt einen schönen rechtwinkligen, ca. 20 mm starken Holzklotz aus Hartholz (Teak ist gut) als Modell verwenden, durch den man mit einer Standbohrmaschine genau rechtwinklig die Führungslöcher in 3 bzw 6 oder 6,5 mm gebohrt hat. Damit erreicht man eine Genauigkeit von ca. 3°.
- Wenn man gebohrt hat, kann man mit einem 7 mm Bohrer und mit kleinen Stahlhaken versuchen die Reste der Schraube herauszubekommen.
- Man kann nur mit nagelneuen oder vom Profi geschärften Bohrern bester Qualität arbeiten, alles andere hat keinen Zweck.
- Linksausdreher oder Ausdreher mit Vierkant waren nutzlos, weil sie die Schraube eher aufweiten und verklemmen.
Die neuen Stehbolzen habe ich aus einer Edelstahl-Gewindestange angefertigt, und auch Edelstahlmuttern genommen, bis auf die Inbusmuttern, wo ich Originalteile genommen habe.
Dies Jahr wollte ich den rechten Krümmer abschrauben, weil - ja warum eigentlich? Ich glaube aus Symmetriegründen, und weil ich die verrosteten Schrauben nicht mehr sehen mochte. Diesmal hatte ich die Schrauben 2 Wochen eingeweicht mit 4 verschiedenen Hightech-Rostlösern, zwischendurch immer mal probiert, heißgemacht (allerdings nur mit Propanflamme) und immer wieder und wieder eingeweicht und eingeweicht; dazu nach William's Theorie einzelne Schrauben permanent eine ganze Nacht unter starker Drehmomentbelastung belassen - alles hatte keinen Erfolg. Am Ende gings nur mit Gewalt, aber auch schief: 3 von 6 Bolzen abgerissen.
Die abgerissenen Schrauben wieder, jetzt am Zylinderkopf, eingeweicht, gekonterte Muttern angebracht, Hitze, Zange, alles mögliche. Zur Krönung hab' ich die Schraubenenden (gucken ca. 20 mm 'raus) mit Flüssigstickstoff (-196°C) gekühlt, es half alles nix.
Was für ein Hobby, das hat Zeit und Kraft gekostet, immer wieder unter den Wagen schmeißen und wieder hoch, reinstes Circle Training, aber ist eben ein Sportwagen.
Wenn jetzt nicht noch jemand einen wirklich entscheidenden Tipp für mich hat, so bring ich das Auto Montag in die Werkstatt, der Meister sagt, mit Acetylenflamme wird der Bolzen zum Glühen gebracht und geht dann ohne Murren 'raus.
Irgendwelche Kommentare bitte?
Gruß - Christoph
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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit
911 Carrera Coupé, 3,2 l - 218 PS; Bj. '89; Schiebedach, Entenbürzel, 3-teilige BBS-Felgen, Bilstein Sport-Straße, DP-11
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20.03.2015, 15:39
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Induktionsheizgerät....Damit wär die Mutter abgegangen....Aber auch der Bolzen ließe sich ggf so noch lösen...
Ich kann Deine Wut nachempfinden...Hatte das gleiche Problem... Würde mir - falls ich nochmal das gleiche Problem habe eine Bohrerlehre anfertigen...Habe bei mir an zwei Zylindern ein paar Zehntel schief gebohrt...
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Lieben Gruß Sascha
911 SC Bj.1979 180PS 175000km ,Bilstein, SSI Wärmetauscher, H-Kennzeichen
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20.03.2015, 17:13
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Induktionsheizgerät ist natürlich elegant , eine harte Flamme für den Hausgebrauch gibts allerdings schon zu einem Bruchteil, z.B. das CFH SF 3100 Autogenschweißgerät.
Ansonsten vgl. die Hinweise aus www.elfertreff.de/showthread.php?t=21912
Auch mit einer Bohrschablone oder angepasstem Bohrständer könnte man sich verkünsteln
Grüße, Armin
Geändert von summit (20.03.2015 um 17:19 Uhr).
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20.03.2015, 18:51
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argh...danke Armin...jetzt ist gerade der ganze Ärger wieder hoch gekommen...Lustigerweise hat mein Kollege mit der Werkstatt mittlerweile so ein Induktionsgerät (jetzt wo ich fertig bin)...
Also ich persönlich würde mir in jedem Fall beim nächsten mal eine Bohrerlehre bauen....
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Lieben Gruß Sascha
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20.03.2015, 19:24
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Hallo,
nachdem bei mir die Stehbolzen ganz abgerissen waren half das Aufschweißen
einer etwas größeren Mutter mittels Schutzgasschweißung, die allerdings sauber geschweißt sein sollte. Dann ganz vorsichtig drehen.
Zusätzlich Erwärmen ist hilfreich.
Gruß
Achim
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23.03.2015, 00:32
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Planschleifen, anbohren, aufbohren, Gewinde nachschneiden, neuer Stehbolzen rein.
So war's bei mir auch, nur 1 von 12 ;-)
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31.03.2015, 11:59
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Also Heute morgen war ich bei meiner Lieblingswerkstatt. Der hat bei noch betriebswarmem Motor Muttern aufgeschweißt, alles glühend gemacht, nichts ging, danach nochmal den Bolzen mit Spray abgekühlt, ging auch nicht. Wir haben die Prozedur mit den drei Bolzen mit vorsichtiger Gewalt je 2 bis 3 mal wiederholt, also mehrfach angeschweißt und wieder abgedreht. Jetzt sind sie alle bündig und werden ausgebohrt.
Danke für Deinen Tip, Flojo. Ausschrauben? - Versucht es gar nicht erst.
Gruß Christoph
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31.03.2015, 13:07
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Hallo Christoph,
ich hätte das Aufschweißen einer größeren Mutter nicht empfohlen,
wenn es bei mir nicht 2 X super funktioniert hätte. Wenn es klappt, ist es
sicher wesentlich einfacher durchzuführen als das Ausbohren.
Viel Erfolg
Achim
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31.03.2015, 16:06
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Zitat:
Zitat von Käptn Haddock
Also Heute morgen war ich bei meiner Lieblingswerkstatt. Der hat bei noch betriebswarmem Motor Muttern aufgeschweißt, alles glühend gemacht, nichts ging, danach nochmal den Bolzen mit Spray abgekühlt, ging auch nicht. Wir haben die Prozedur mit den drei Bolzen mit vorsichtiger Gewalt je 2 bis 3 mal wiederholt, also mehrfach angeschweißt und wieder abgedreht. Jetzt sind sie alle bündig und werden ausgebohrt.
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Hi Christoph,
da ist die regel, dann ist da die ausnahme ...
Alle methoden, die du versucht hast, sollten in 99% der faelle eigentlich funktionieren. Du hast offentsichtlich den ausnahmefall. Vielleicht troestet es dich, dass mehrere stehbolzen zu machen sind, Damit hast du den beweis, dass dein vorgaenger sich richtig muehe gemacht hat, die dinger mit loctite zu verkleben. Mir sind auch schon bolzen untergekommen, die absichtlich veraetzt wurden, um im gewindeloch zu korridieren und damit fuer die ewigkeit verschraubt sind.
Ich weiss, hilft ja im moment nicht viel. Nicht mal die actylflamme konnte die dinger zum ausdrehen bewegen. Das heisst schon was ...
Also kopf hoch, move on und freu' dich auf deinen neuen motor. Laesst sich ja nicht viel ueber verschuettet milch heulen.
In diesem sinne
W
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If you can't fix it with a hammer, it might be an electrical problem!
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01.04.2015, 11:09
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William! Nett mal wieder von Dir zu lesen. Mein Vorgänger war wohl allerdings das Werk in Zuffenhausen. Loctite würde ich nicht zu den Problemen rechnen - wird durch Wärme weich und wäre durch den Auspuffbetrieb (ich fahre das Auto auch mal) sicher schon verflüchtigt. Nein das Problem war Volumenzuwachs der Bolzen durch Korrosion. Ist sowieso schon alles vergeben und vergessen - habe heute schon eine Proberunde hinter mir, durch Sturm und Schnee und Hagel. Muss die Handbremse noch mal nachstellen, sonst alles Paletti für die Saison.
Gruß - Christoph
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