18.09.2007, 10:25
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VW-Betriebsratschef stänkert gegen Porsche
Aus Spiegel.de
Zitat:
BRIEF AN DIE BELEGSCHAFT
VW-Betriebsratschef stänkert gegen Porsche
Im Streit zwischen dem VW-Betriebsrat und Großaktionär Porsche hat Arbeitnehmer-Chef Osterloh zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen. In einem Brandbrief kritisiert der Betriebsratsvorsitzende das Vorgehen von Porsche scharf - das Schreiben ging an alle 324.000 VW-Mitarbeiter weltweit.
Wolfsburg - Es sind schwere Geschütze, die VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh in dem internen Schreiben gegen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und indirekt auch gegen Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück auffährt: "Das Vorgehen des Porsche-Chefs steht dem Demokratieprinzip der sozialen Marktwirtschaft und der von unserem Kollegen Uwe Hück gelobten deutschen Mitbestimmung zutiefst entgegen", heißt es in dem dreiseitigen Brief, den die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" zitiert. Das Besondere an dem Schreiben: Es ging erstmals in Osterlohs Amtszeit an alle 324.000 weltweiten Konzern-Mitarbeiter an 44 Standorten.
Osterloh kritisierte mit Blick auf die neu gegründete Porsche Holding SE, dass die 12.000 Arbeitnehmer "genauso viel Gewicht wie die der 324.000 Beschäftigten des Volkswagen-Konzerns erhalten". Weiter heißt es: "Damit wir keinen Einfluss mehr auf unsere eigenen Geschicke nehmen können, hat sich der Porsche-Vorstand einen weiteren Kniff einfallen lassen. Der Vertrag der Holding SE ist praktisch unkündbar. Eine Kündigung ist frühestens nach zehn Jahren möglich. Und auch dann nur, wenn zwei Drittel der Arbeitnehmervertreter von Porsche im Betriebsrat der Porsche Automobil Holding SE zustimmen."
Erst gestern hatte der VW-Betriebsrat einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Eintragung der Porsche Holding ins Handelsregister gestellt. Gleichzeitig reichten die Arbeitnehmervertreter Klage ein (mehr...). Die Mitbestimmungsvereinbarung der neuen Dachgesellschaft beinhalte Regelungen, die zu Lasten des Mitspracherechts der VW-Belegschaft gingen, sagte ein Betriebsrats-Sprecher.
Unter der Porsche-Holding haben die Familien Piëch und Porsche ihre Aktivitäten bei dem Sportwagenbauer und bei Volkswagen gebündelt. Sollte Porsche eines Tages wie geplant 51 Prozent an VW besitzen, ist Volkswagen offiziell ein Teilkonzern dieser Dachgesellschaft. So wie die Mitbestimmung derzeit aber geregelt ist, würden nach SPIEGEL-Informationen dann nur drei VW-Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat der Holding einziehen. Ihnen stünden drei Kollegen von Porsche gegenüber - obwohl Porsche gerade einmal 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, während die VW-Belegschaft über 300.000 Mann zählt.
Gegen Ende des Briefes beschwichtige Osterloh aber auch: "Hier geht es also keinesfalls um einen Streit mit Porsche, sondern lediglich um die Klärung unterschiedlicher Rechtsauffassung. Wir waren und sind der Überzeugung, dass die Partnerschaft mit Porsche für beide Seiten große Vorteile haben kann. Uns schützt das Engagement der Familien Piëch und Porsche vor der Übernahme durch Hedge-Fonds. Das finden wir gut. Porsche wiederum braucht VW, um nicht von den immensen Entwicklungskosten für Kleinserien aufgefressen zu werden. Es geht also um eine Partnerschaft, die für beide Seiten Vorteile bringt. Diese Partnerschaft darf aber nicht einseitig zu Lasten der Rechte der VW-Belegschaft gehen."
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hier der Link http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,506333,00.html zum ganzen Artikel,
Gruss
Peter
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18.09.2007, 11:37
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Es geht doch nix über ein gesundes Betriebsklima
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18.09.2007, 12:35
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Die Kollegen fangen halt an den Braten zu riechen ... und wie es halt oft bei Betriebsräten guter Väter Sitte ist genau dann wenn der letzte Bissen gerade verspeisst wurde. Der Herr Osterloh scheint mir insgesamt ein bisserl realitätsfremd im Moment, komisch, speziell den habe ich eigentlich immer eher als Pragmatiker gesehen, man denke auch an die Diskussion letztes Jahr um die Restrukturierung von VW und die plötzliche Verlagerung der belgischen Produktion nach Deutschland . Naja, das wird gewiss noch sehr unterhaltsam.
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19.09.2007, 18:51
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Und Wulf, der wohl vor der EU seine 20%-Begrenzungs-Felle wegschwimmen sieht, stellt sich auch schon zum Betriebsrat bzw. halt gegen Porsche.
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Gruß, Andreas
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Liquid Power Fraction
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31.10.2007, 07:09
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Streit mit Porsche: IG Metall macht Druck
Zitat:
Im Mitbestimmungsstreit mit Porsche lässt die VW-Belegschaft die Muskeln spielen. In allen sechs westdeutschen VW-Werken sind heute einstündige Informationsveranstaltungen geplant, während denen die Produktion ruhen soll. "Die Betriebsratsmitglieder werden die Belegschaft dort über die aktuellen Sachstände zum VW-Gesetz und zur bei Porsche beschlossenen Mitbestimmungsvereinbarung informieren", sagte der stellvertretende Konzernbetriebsratschef Bernd Wehlauer in Wolfsburg. Die Arbeitnehmervertretung habe sich dazu entschlossen, weil die nächste reguläre Betriebsversammlung erst im Dezember sei und die Beschäftigten einen enormen Informationsbedarf hätten. Aus Belegschaftskreisen hieß es, die Aktionen seien als "Nadelstich" der Arbeitnehmer im Mitbestimmungsstreit gegen Porsche gedacht. "Es grummelt in der Belegschaft. Viele finden es ungerecht, dass das kleinere Unternehmen Porsche die Macht bei VW übernimmt", zitierte die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" einen Gewerkschafter. Streiks sind während der tariflichen Friedenspflicht nicht möglich.
Ein "Friedensgipfel" der Betriebsratschefs von Volkswagen und Porsche in der Frankfurter IG-Metall-Zentrale brachte gestern keine Lösung. Der designierte IG-Metall-Chef Berthold Huber, der eingeladen hatte, sprach von einer konstruktiven Atmosphäre.
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Die Mitarbeiter werden sich wohl wärmer anziehen müssen
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31.10.2007, 22:06
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Zitat:
Viele finden es ungerecht, dass das kleinere Unternehmen Porsche die Macht bei VW übernimmt", zitierte die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" einen Gewerkschafter.
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Ja mei, eine ganze Klasse Erstklässler darf auch ned maulen, wenn ein Physiker ganz allein den Nobelpreis kriegt, und sie alle leer ausgehen, obwohl sie doch 30 Schüler sind...
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Gruß, Andreas
2003 911 (996) Carrera 4 Cabriolet
Liquid Power Fraction
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