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  #1  
Alt 10.05.2014, 20:51
Benutzerbild von Stefan.F.
Stefan.F. Stefan.F. ist offline
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Stefan.F. befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Hallo Gemeinde,

habe bei meiner Bastelbude nun auch einen gerissenen Dilavarbolzen gefunden. Ich überlege auch auf komplett Stahl umzurüsten.

Hat einer von euch die technologischne Eigenschaften von Dilavar. Die chem. Zusammensetzung (X 68 NiMnCrV Nb 12 5 Werkstoff Nr. 1.3937) habe ich gefungen. Leider finde ich nirgendwo etwas über die Streckgrenze und Zugfestigkeit.

Werkstoffnummer 1.3937 - X68NiMnCrVNb12-5

Analyse in % :

C 0,63 - 0,73
Si max. 0,50
Mn 4,50 - 6,00
P max. 0,030
S max. 0,030
Cr 2,50 - 4,00
Mo max. 0,20
Ni 11,00 - 13,00
V 0,75 - 1,20
Nb 0,10 - 0,40
N 0,01 - 0,10
Verwendungszweck und Wärmebehandlung :
Physikalischer Stahl :
Lösungsglühen :


Ich finde es schon etwas seltsam, dass die "neuen" Bolzen komplett mit Gewinde versehen sind. Scheint m.E. zur Erhöhung der Festigkeit notwenig zu sein. Ist aber eigentlich Kontra zur Kerbwirkung.

Würde mich freuen, wenn einer von euch etwas über die Festigkeit mir mitteilen kann.


Gruß

Stefan
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Baustelle: 3.2 Carrera, Bj. 12.85, US, Coupe
Erfahrung ist eine nützliche Sache. Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte.
J.W.v.G.
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  #2  
Alt 11.05.2014, 10:29
jensschumi jensschumi ist offline
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Zitat:
Zitat von Stefan.F. Beitrag anzeigen

Ich finde es schon etwas seltsam, dass die "neuen" Bolzen komplett mit Gewinde versehen sind. Scheint m.E. zur Erhöhung der Festigkeit notwenig zu sein. Ist aber eigentlich Kontra zur Kerbwirkung.

Würde mich freuen, wenn einer von euch etwas über die Festigkeit mir mitteilen kann.


Gruß

Stefan
Hallo Stefan,

Die 'schlanke' Strecke der Stahl- und alten D-bolzen wirkt auch immer wie eine Dehnschraube.
Vielleicht hat das Material dies nicht vertragen.

Bessere Haltbarkeit des neuen Materials kann auch durch verbesserte Verarbeitung oder Optimierung der Legierung/Wärmebehandlung im Bereich der vorgegebenen Toleranzen erreicht worden sein.

Ansonsten kann ich mir vorstellen, daß das Vollgewinde auch als Erkennungsmerkmal dienen soll - durch Geschmacksprobe lassen sich die Bolzen schlecht identifizieren

Gruß
Jens
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911SC Targa 1980 ROW

Restaurierung unter:
http://jensschumi.000webhostapp.com/911erCorner.php
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  #3  
Alt 16.05.2014, 13:19
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Stefan.F. Stefan.F. ist offline
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Stefan.F. befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Zitat:
Zitat von jensschumi Beitrag anzeigen
Hallo Stefan,

Die 'schlanke' Strecke der Stahl- und alten D-bolzen wirkt auch immer wie eine Dehnschraube.
Vielleicht hat das Material dies nicht vertragen.

Bessere Haltbarkeit des neuen Materials kann auch durch verbesserte Verarbeitung oder Optimierung der Legierung/Wärmebehandlung im Bereich der vorgegebenen Toleranzen erreicht worden sein.

Ansonsten kann ich mir vorstellen, daß das Vollgewinde auch als Erkennungsmerkmal dienen soll - durch Geschmacksprobe lassen sich die Bolzen schlecht identifizieren

Gruß
Jens
Hallo Jens,
Dehnschrauben zeichnen sich dadurch aus, dass sie beim Anziehen bis an oder leicht über die Streckgrenze belastet werden.
Deshalb haben sie meist einen dünneren Schaft. Durch die Verjüngung ist die Materialspannung sicherer berechenbar und prozesstechnisch einzuhalten. Bei 15 Nm und 90° Drehwinkel glaube ich nicht, dass ich da in die Nähe der Streckgrenze komme.

Bei normalen Stahlschrauben wird die gewünschte Festigkeit erst oft nur durch das Rollen der Gewinde erreicht > Oberflächenverdichtung. Es kann dann ein etwas "schlechterer" Stahl verwendet werden.

Eine Kennzeichnung ist wohl über eine kleine Stempelung an der Stirnseite leichter zu erreichen.

Bei den Bolzen mit Vollgewinde stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, sie erinnern mich irgendwie an billige Gewindestangen aus dem Baumarkt. Die Oberflächengüte des Gewindeflanken finde ich auch auf einigne Fotos ziemlich grausig.

Ich habe vor kurzen über einen Ebay-Kauf einen Porsche Mitarbeiter kennengelernt. Er arbeitet in Weissach im Entwicklungszentrum und beschäftigt sich dort hauptsächlich mit Motoren und Getrieben. Ich werde ihn zu dem Thema mal etwas ausquetschen.

Gruß

Stefan
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J.W.v.G.
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  #4  
Alt 18.05.2014, 22:13
ralf ferdi ralf ferdi ist offline
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ralf ferdi befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
1000 Km mit 23 Bolzen

Heute nach einer Mille Miglia Tour nach 2300 Km mit 23 Stehbolzen aus Italien gut zurück gekommen. Der Rückweg - 1000 Km - mit nur einem Tankstop an einem Stück.
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  #5  
Alt 19.05.2014, 06:24
Benutzerbild von impi
impi impi ist offline
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impi befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
wo wir gerade beim Thema Stehbolzen sind.
Heißluftföhn und Stehbolzenausdreher (so einen zum Drüberschieben mit Rändel-Klemmrad ) müsste doch zum Austausch genügen, oder?
Sollte ich das Gehäuse immer wieder abkühlen lassen nach dem wärmen? Könnte es sich sonst verziehen beim erhitzen. Hab irgendwo gelesen dass ca 200°C reichen. Stimmt das?
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Lieben Gruß Sascha

911 SC Bj.1979 180PS 175000km ,Bilstein, SSI Wärmetauscher, H-Kennzeichen
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  #6  
Alt 19.05.2014, 16:12
Benutzerbild von CaliCarScout
CaliCarScout CaliCarScout ist offline
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Sascha,

hier mal als vorschlag wie ich das seit 20+ jahren mache. Dabei gingen nur sehr wenige bolzen KIA (Killed In Action)

  1. Einen tag (oder besser zwei tage) zuvor die bolzen gut 'einweichen'. Ich schwoere auf Diesel, WD-40 oder andere agenten sollten es aber auch tun. WICHTIG: Grosszuegig einpinseln! Laesst sich spaeter alles wieder sauber machen, aber korrosionloesung und schmierung ist das A und O der ganzen kampanie!
  2. Am tag der auferstehung jedem kandidaten einen guten schlag mit einem (kleineren) hammer geben. Nix brutales, einfach nur einen 'tap' ...
  3. Dann nochmal fuer 10/15 min ein gutes schmier/loesungsbad geben.
  4. Gute zange oder werkzeug sind gold wert!
  5. Beginn' mit bolzen, die sich einfach ausdrehen lassen. Damit bekommst du ein gefuehl, wieviel kraft du benoetigst.
  6. Die problemkinder nochmal einweichen. Keine gewalt anwenden! Wenn du die bolzen jemals ausbohren musst, dann ist das eine sch#$%arbeit und verlangt fachmann und koennen.
  7. Nur die problemkinder mit hitze behandeln. 200C sollten eigentlich reichen. Drehversuch - KEINE GEWALT!
  8. ok, nun zu super schwererziehbaren problemkinder: KEINE GEWALT! Sollte der bolzen reissen, dann hast du meistens nur einen stummel uebrig, mit dem du 'arbeiten' kannst. Das wichtigste ist, das erste drehmoment auf den GESAMMTEN bolzen zu verteilen! Je groesser die erste drehmomentflaeche, desto besser die stressverteilung.
    Drei oder vier muttern als kette aufschrauben. Die erste und letzte mutter mit kleinen punkten anschweissen, ggf. schleifen, damit die nuss besser aufsitzt. Ratsche aufsetzen und die zweifache kraft der 'guten' bolzen ansetzen und STEHEN lassen. Nach ein oder zwei minuten bewegen sich die bolzen meistens und lassen sich ausdrehen.

je besser die vorbereitung und deine geduld ist, desto erfolgreicher ist das ausdrehen -


Good luck
William
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If you can't fix it with a hammer, it might be an electrical problem!
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  #7  
Alt 19.05.2014, 18:35
summit summit ist offline
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Hallo William,

welche Erfahrungen hast Du mit Stehbolzenausdrehern, möglichst bündig am Block angesetzt?

Mit welchem Anziehmoment drehst Du die neuen Bolzen in den Block und welche Schraubensicherung verwendest Du?

Grüße, Armin
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"Jedes Mal, steigst du ein, als wäre es das erste Mal,..."
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  #8  
Alt 20.05.2014, 22:25
jensschumi jensschumi ist offline
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Zitat:
Zitat von CaliCarScout Beitrag anzeigen
Sascha,

hier mal als vorschlag wie ich das seit 20+ jahren mache. Dabei gingen nur sehr wenige bolzen KIA (Killed In Action)

...

Good luck
William
Hallo William,
klasse Anleitung

Zur Zange mag ich noch sagen, daß man mit einer Grip-Zange (hatten wir schonmal, oder?) erstaunlich gut an abgerissenen Bolzen, runden Schraubköpfen etc. drehen kann.
Das mit den 2-3 Muttern mit Schweißpunkt kannte ich noch nicht, hätte eher eine Mutter vollverschweißt - und damit Mutter und Gewinde weich zu machen...

Gruß
Jens
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